B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 188

27.6.05.
Ich gehe nächster Tage nach Agnetendorf, wo ich bis ca.
8.Juli bleibe, dann nach München, wo ich Georg H. und
Burckhard sehen will (ich werde wohl „Rath Schrimpf“
aufführen) und dann also tirolwärts. Alles Gute für Si-
und die Ihren zu der Sommerfrische!
sich auch di
he in eine
Le dernier
Dieser Rolle wol
Dennoch begriffe
sich ein anderer
168 Villars sur Ollon, 21.7.1905.
Schweiz.
Lieber Freund,
Ihr Stück habe ich in Agn. noch erhalten; besten Dank!
Ich finde es sehr fein und klug, freilich von dem „Gold-
mannschen Lustspiel" sehr weit entfernt; und ich frage
mich, ob man es als Komödie richtig bezeichnet, da das ko-
mödienhafte Grundmotiv besonders im Ausgang so ernst
und schwer genommen ist; hier verliert sich auch die
treffliche Milden-, pardon Ortenburg zu sehr in eine geist-
reiche Buchhaftigkeit. Sehr gut wird der zweite Akt-
schluss auf der Bühne wirken; ob das Ganze ein ebenso
kräftiges Thea erstück ist, wie es das Werk eines feinen
und sublimen Geistes ist, mag xxx die Zukunft uns lehren.
Was die Besetzungsfrage anbetrifft,so gebe
ich ohne Weiteres Ihnen zu, dass Cäcilie bei Frau Agnes
am allertesten aufgehoben wäre, und dass die Darstellung
dieser Rolle wohl noch wichtiger ist, als die des Amadeua
Dennoch begriffe ich, auch wenn ich nicht Ich wäre, son-
dern ein anderer Freund des Dichters, dass bei der Aus-