B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 235

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27.1.08.
zu substituiren, der mindestens die gleiche Wirkung thut,
wahrscheinlich eine bessere, und der ja ursprünglich zu
diesem Cyclus gehörte. Die kleine Variante kann m.E.
dem Ganzen nur nützen, und irgend so eine Satzfolge, die
das Wort Lebendige Stunden erklärt, können Sie dem Spie-
ler doch leicht geben, falls Sie, wie ich hoffe, meinem
Vorschlag beitreten? Lassen Sie mich baldigst Ihre Ant-
wort haben; und sagen Sie mir bitte ein Wort über das
Befinden von Frau Olgadie ich,wie Sie, herzlichst grüs-
O.B.
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Berlin, 4.2.1908.
Lieber Freund,
wie ich Ihnen schon neulich sagte, könnte ich die „Stun-
den" nur unter Umständen jetzt geben - und diese Um-
stände sind noch immer keine „anderen“, klareren geworden.
Nämlich wir hängen zwischen Ja und Nein, Freigabe und
Verbot mit Dreyer's Thal des Lebens beim hohen Ministerium
und jetzt hat mir dieser Minister Moltke noch den Tort
angethan,die Influenza zu kriegen. Wird also das Stück
in den nächsten 8 Tagen nicht frei, so gehen wir an die
„Stunden"; andernfalls nicht, da es mit Breyer schon vor-
her so verahredet war, sein Stück jetzt zu bringen. Für
alle Fälle ist auf Sonnabend eine Arrangierprobe der
„Stunden" angesetzt; sobald sich die Frage geklärt hat,
erhalten Sie weitere Nachricht. Kommt der Dreyer jetzt
heraus, so bleibt's dabei, dass die „Stunden“ in nächster
Sp ielzeit kommen; in dieser würde es nicht mehr gehen,
weil die Triesch einen Urlaub von Monatsdauer antritt.-
Beim „Puppenspieler“ bitt ich Sie, es zu belassen; wir