B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 292

määrätä, ja tämän ryhän sijän
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Helgoland, 24.8.1911.
Danke schön für Ihre Grüsse, liebe Freunde. Wir singen
eben,Fr. Prinzhorn und ich, das schöne Lied! Wenn die
Schwalben heimwärtsziehen. In Agnetendorf habe ich gu-
te Tage gelebt, hier auch; meine Bayreuthfahrt hat der
hitzige Himmel und Siegfried Wagner vereitelt (der
letztere durch eine abgeänderte Kundry). Alles Gute
allen Schnitzlerschen!
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294 Berlin, 1.9.1911.
Lieber Freund,
ich schicke Ihnen heute nochmal das gestrichene „weite
Land" und bitte für diese Vorschläge um Ihr Ja. Ich
habe gegenüber der lessingschen Fassung Mannhes aufge-
macht, Manches neu gestrichen und lege den grössten
Wert auf die Vorschläge zum I. u. II. Akt, da ich bei je -
der Lektüre neu empfinde,wie weitläufig der Eingang
zu dem eigentlichen Drama ist (das mich dann frei-
lich jedesmal mit gleicher Stärke fesselt!) Ich müsste
mich sehr irren, oder die ausführliche Erzählung über
Aigner ist auf der Bühne entbehrlich, ja hinderlich?
wenn er da ist, interessiert er; vorher nicht in dem
Masse, begreiflicherweise, dass man von dem Unbekannten
so viel hören möchte.
Sagen Sie uns bitte umgehend, ob Sie, oder inwieweit
Sie, den Vorschlägen zustimmen, damit Lessing mit seiner
Ahbeit beginnen kann. Wir hoffen, den 20.Sept.mit Eu-
lenberg herauszukommen, am 14. Oct. mit meinem Freunde