B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 294

Von tämätigen wälzellä, että i
294
1.9.1911.
eine herrliche Hall erschauen.
Wie geht es Ihrer Mutter, Ihnen allen? Sind Sie noch
im Gebiete posenstocks, den man nennen kann, wie man
Lust hat? Oder sind Sie in Aussee bei den Mitstreitern?
Eine Notiz, die ich in Bergers Programm las, D.w.L.
komme in der ersten Oktoberwoche, hat wohl nichts zu
bedeuten?
Mit herzlichen Grussen
Ihr
O.B.
1.°
1,1
Berlin, 7.9.1911.
Lieber Freund,
mit der herzlichsten Teilnahme erfahre ich von der
ernsten Erkrankung Ihrer Mutter und begleite Sie alle
in der schweren Not dieser Zeiten mit meinen besten,
innigsten Wünschen.
Ihre Amendirung meiner Vorschläge wird genau-
estens berücksichtigt, bei den Reparaturen S.105 und
besonders S.172 allerdings nicht mit dramaturgischer
Ueberzeugtheit. Dass Ihnen die Besetzung recht ist,
ist mir sehr lieb.- Ihr Gönner Jabobsohn (der von
der Opertette, ich glaube,ich habe ein H in ihm gefun-
den, das er nicht be ansprucht) hat also den Bernauer
für Medardus richtig „gewonnen“ - aber was hilft der
Protektor bei einem so spröden Autor? - Sie könnens
gewiss abwarten, und wenn das Theater sich entwickelt,
ihm noch immer das Stück geben. Oder wohl besser dem
Berliner Th., wo es als Zugstück zu inscenieren wäre!-
Der Gedanke, Mizzi mit Bahrs Tänzohen zusammen zu geben,
lebt embryonalisch in mir fort.-Herzlich Ihr
O.B.