B16: Brahm, Otto 2 Arthur Schnitzler an Brahm, Abschrift (Fortsetzung) , Seite 80

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(undatiert).
Lieber Herr Brahm, ich habe schon gestern Abend im
Cafehaus mit angenehmen Erstaunen das dieswöchentli-
che Repertoire gelesen; und in diesem Punkte sagte
mir Ihr freundlicher und erfreulicher Brief nichts
neues. Den „Kakadu" wollte ich nicht in der Schwebe
lassen; sondern lehne im Augenblick, da Sie das Ding
bestimmt geben, den Vorschlag des Volkstheaters be-
stimmt ab. Es ist nun die Frage, an welchen Dreiakter
Sie die Groteske anschliessen wollen? Sie sagen mir
auch da bald ein endgiltiges Wort, nicht wahr? -
Was die Leb. St. anlangt, so hindert uns wohl nichts
mehr, die Sache durch einen Vertrag auch geschäftlich
ins reine zu bringen. Für alle Fälle möchte ich Sie
bitten, die Stücke für später d.h. für die nächste
Saison mir in wien freizulassen. Das würde Sie ja
nicht mehr schädigen, abgesehen davon, dass ja eine
Aufführung durch ein Wiener Theater nach Ihrem Gast-
(undatiert)
spiel an sich sehr unwahrscheinlich. Die Garantie
lassen Sie mir vid leicht zugleich mit der Januarab-
rechnung auszahlen, und zwar an die Allg.österr. Boden-
credit-Anstalt, Wien, I.Teinfaltstrasse, für mein Conto.-
Von Ihrem Gastspiel habe ich bisher (ausser zu
meinen Allernächsten) noch keine Erwähnung getan.
Ich schreibe es heute an goldmann.-
Mit herzlichen Grüssen Ihr
Arthur Schnitzler.
G.C.H.F.P.
Was ist's mit dem Triesch-Urlaub? Wann wollen Sie
. dann auch amtschrächtigung
Liebelei und Kakadu bringen?
De la riviere