B16: Brahm, Otto 2 Arthur Schnitzler an Brahm, Abschrift (Fortsetzung) , Seite 79

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Lud. Bochen
28.10.1913.
Freilich kenne ich die Berliner Theaterverhält-
nisse zu wenig,um zu Wissen,ob das Stück anders.
Verehrter Herr Brahm.
wo besser gespielt werden kann als es heute bei
Ichnehme an, dass die Briefe, die ich im
Ihnen möglich wäre. Wir wollen es hoffen.Jedan-
falls bringt Barnowski, der hier vortreffliche
Laufe von 16 Jahren an Ihren Bruder gerichtet
habe, sich jetzt in Ihrer Verwahrung befinden.
Vorstellungen gegeben hat, dem Stück ein Inter-
Es wäre mir nun sehr interessant in diese Brie¬
esse entgegen, das Gutesverspricht.
fe wieder einmal Einsicht zu nehmen und ich
Was haben sie für Herbst-und Winterplä-
ne? Werden sie Wien-oder Semmeringswärts rei-
frage daher bei Ihnen an, ob Sie sie mir auf
einige Zeit zur Verfügung stellen könnten.
sen? Mit herzlichen Grüssen
Gern möchte ich auch diese Briefe,sowie dieje-
nigen Ottos an mich abschreiben lassen
»even—
eren Le
lich
tuell in 2 oder 3 Exemplaren,dix n
vorläufig niemanden als Ihnen und mir, eventuell
einer oder der andern uns Beiden genehmen Per-
sönlichkeit, zugänglich gemacht werden dürften
Mit herzlichen Grüssen
Ihr sehr ergebener
Herrn Ludwig Brahm, Hamburg.
F. F.
Wie denken Sie endlich über die Idee, den Wollner
(der übrigens ein recht fader Kerl ist) zum Reg. Arzt
zu ernennen? - Ich kann diesen Brief nicht abschlies-
sen, ohne des vortrefflichen Schauspielers Kainz zu
gedenken, der vor dem gewiss gleichfalls vortrefflichen
Schauspieler Sauer den für das betreffende Stück un-
schätzbaren Vorzug hat, Oesterreicher zu sein.-
Mit herzlichem Gruss
Ihr aufrichtig ergebener
A.S.