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sprechen, dass Sie eine niedrige Gesinnung bei mir annehmen.Da-
rin liegt nicht nur eine Fälschung meiner Kritik; (denn Sie ver-
den allen Leuten, die meine “Freude“ nicht ausfinden können, lä-
chelnd zu verstehen geben, dass Sie eben ein feineres Gehör ha¬
ben, als andere Menschen) darin liegt auch eine Treulosigkeit
gegen unseren persönlichen Verkehr. Denn nur, wenn Sie sich al¬
les dessen entschlagen, was Sie im Umgang mit mir an mir kennen
gelernt haben, sind Sie imstande einen solchen Vorwurf gegen
mich zu erheben. Darin liegt aber auch schon die Bereitschaft,
diesen persönlichen Verkehr künftighin zur Bekräftigung Ihres
Briefes umzufärben und zu verleumden
Viel deutlicher geht das Verhalten, zu dem Sie sich
entschlossen haben, aus dem andern Vorwurf hervor, den Sie mir
machen, aus der von Ihnen sorgfältig zugefeilten Formel vom
G.C.F.P.
"kaltherzig, berechnet leidenschaftlichen, politisierenden Jour-
nalismus." Was Sie hier begehen, ist weit schlimmer. Gerade Sie
kennen mich genug oder sind doch - was dasselbe bleibt - ver¬
pflichtet, mich hinlänglich zu kennen, um zu wissen, dass ich
nicht kaltherzig bin und dass, wenn Leidenschaftlichkeit bei mir
irgendwo zutage tritt, nicht die Spur einer Berechnung mit dabei
ist. Gerade Sie wissen, warum ich als produktiver Mensch den
Journalismus ausübe und wie ich ihn aus übe. Dass ich jemals po¬
litisierend meine Urteile gedrechselt hätte, ist aus meinem Lebe
kein einziges Mal ersichtlich. Trotzdem verjen Sie mir diese
Worte zu und vergreifen sich an mir. Sie - an mir, Sie, der den
Journalismus mit solcher Mühe umwirbt - an mir, der ich von meinem
Standpunkt aus mit Ihnen über Journalismus gar nicht zu reden
brauchte; - Sie - an mir, der Sie sich damit begnügen, in ge¬
fahrlos verschwiegenen Zimmern ohne alle Verantwortung zu pre-
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sprechen, dass Sie eine niedrige Gesinnung bei mir annehmen.Da-
rin liegt nicht nur eine Fälschung meiner Kritik; (denn Sie ver-
den allen Leuten, die meine “Freude“ nicht ausfinden können, lä-
chelnd zu verstehen geben, dass Sie eben ein feineres Gehör ha¬
ben, als andere Menschen) darin liegt auch eine Treulosigkeit
gegen unseren persönlichen Verkehr. Denn nur, wenn Sie sich al¬
les dessen entschlagen, was Sie im Umgang mit mir an mir kennen
gelernt haben, sind Sie imstande einen solchen Vorwurf gegen
mich zu erheben. Darin liegt aber auch schon die Bereitschaft,
diesen persönlichen Verkehr künftighin zur Bekräftigung Ihres
Briefes umzufärben und zu verleumden
Viel deutlicher geht das Verhalten, zu dem Sie sich
entschlossen haben, aus dem andern Vorwurf hervor, den Sie mir
machen, aus der von Ihnen sorgfältig zugefeilten Formel vom
G.C.F.P.
"kaltherzig, berechnet leidenschaftlichen, politisierenden Jour-
nalismus." Was Sie hier begehen, ist weit schlimmer. Gerade Sie
kennen mich genug oder sind doch - was dasselbe bleibt - ver¬
pflichtet, mich hinlänglich zu kennen, um zu wissen, dass ich
nicht kaltherzig bin und dass, wenn Leidenschaftlichkeit bei mir
irgendwo zutage tritt, nicht die Spur einer Berechnung mit dabei
ist. Gerade Sie wissen, warum ich als produktiver Mensch den
Journalismus ausübe und wie ich ihn aus übe. Dass ich jemals po¬
litisierend meine Urteile gedrechselt hätte, ist aus meinem Lebe
kein einziges Mal ersichtlich. Trotzdem verjen Sie mir diese
Worte zu und vergreifen sich an mir. Sie - an mir, Sie, der den
Journalismus mit solcher Mühe umwirbt - an mir, der ich von meinem
Standpunkt aus mit Ihnen über Journalismus gar nicht zu reden
brauchte; - Sie - an mir, der Sie sich damit begnügen, in ge¬
fahrlos verschwiegenen Zimmern ohne alle Verantwortung zu pre-