17.12.1909. Besuch in der Direktionskanzlei.
R. : Es ist mir sehr angenehm, dass Sie kommen. Ich
wollte Sie nämlich ersuchen, dass Sie sich selbst zu
Hofrat Jettel bemühen, um ihn zu fragen wie die Zen¬
sursache—Medardus stehe.
Ich: Ist das offiziell? Weiss Schlenther davon?
R.: Ja. Er ist damit einverstanden.
Ich: Warum haben Sie mir das nicht geschrieben, son¬
dern meinen Besuch abgewartet?
R.: Das Stück ist ja nicht offiziell bei der Zensur,
sondern vertraulich. Uebrigens sagt ein Dichter,man
soll keine Briefe schreiben.
Ich: Das bezieht sich aber nicht auf solche Dinge und
ich begreife nicht, warum eine so selbstvers tändliche
Sache, wie das Ueberreichen eines eingereichten Stückes
an die Zensur als vertraulich betrachtet wird, Könnte
ich nicht gleich zu Jettel gehen?
R.: Gewiss. Er ist schon auf Ihren Besuch vorberei-
tet. Sie können ihm gleich telephonieren.
Uebergang des offtziellen in freundschaftliches Ge-
spräch.
R. : Es ist mir sehr angenehm, dass Sie kommen. Ich
wollte Sie nämlich ersuchen, dass Sie sich selbst zu
Hofrat Jettel bemühen, um ihn zu fragen wie die Zen¬
sursache—Medardus stehe.
Ich: Ist das offiziell? Weiss Schlenther davon?
R.: Ja. Er ist damit einverstanden.
Ich: Warum haben Sie mir das nicht geschrieben, son¬
dern meinen Besuch abgewartet?
R.: Das Stück ist ja nicht offiziell bei der Zensur,
sondern vertraulich. Uebrigens sagt ein Dichter,man
soll keine Briefe schreiben.
Ich: Das bezieht sich aber nicht auf solche Dinge und
ich begreife nicht, warum eine so selbstvers tändliche
Sache, wie das Ueberreichen eines eingereichten Stückes
an die Zensur als vertraulich betrachtet wird, Könnte
ich nicht gleich zu Jettel gehen?
R.: Gewiss. Er ist schon auf Ihren Besuch vorberei-
tet. Sie können ihm gleich telephonieren.
Uebergang des offtziellen in freundschaftliches Ge-
spräch.