B118: Zweig, Stefan, Seite 9

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welche die Spender wenigstens davor schützt, dass sie eine gewisse
öffentliche Unfreundlichkeit erleiden, indem ihre Manuskripte
keinen Käufer finden, was natürlich auf einem puren Zufall beruhen
kann. Aber Sie kennen ja die Zeitungen, die sich's nicht ver-
kneifen werden, eine derartige Zufälligkeit literarisch zu kom-
mentieren. Darum bin ich unbedingt gegen jede Vereinzelnung.
Sommerpläne habe ich noch gar keine, alles hängt davon ab,
ob ein Stück, das ich schrieb und mit dem ich fertig zu sein glaub-
3 actes de la nouvelle. — Lehti
G.C.H
te, wirklich fertig wird, aber ich bin mit dem letzten Akt nicht
zufrieden und gebe es nicht aus der Hand, ehe nicht der
Engel eines neuen Einfalls erschienen ist, mit dem ich ringen kann.
Gerade weil mir das Stück wichtig ist, wäre es mir ein besonderes
Glück gewesen, Ihren Rat zu erbitten, und ein Gespräch hätte mich
unermesslich gefördert. In solchen Verlegenheiten zündet
oft ein einziges schöpferisches Wort. Vielleicht also winkt mir
die besondere Freude, Ihnen irgendwo zu begegnen. Ich will wohl
auch für einige Tage in die Schweiz oder wenn nicht dorthin, nach
Ferleiten oder einen anderen versteckteren Ort.
Bitte, wagen Sie eine Postkarte, ehe Sie übreisen, die mir
sagt, wohin Sie wandern; es wäre mir ein sehr tiefes und inner-
liches Bedürfnis, mit Ihnen beisammen zu sein. So selten ich Sie
sehe, habe ich doch das Gefühl, Sie von Jahr zu Jahr besser zu ver-
stehen und die Gewissheit, Sie noch immer inniger zu lieben.
anediee beim
Ihr getreu ergebener
xxx. xxxw xxxn
G.H.F.P.
J.F.P.
:titm aH.nod.ed us ne
Stefan Zweig
eale -
G.F.P.