B118: Zweig, Stefan, Seite 40

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und zu erledigen scheint, innerlich aber doch
tätig sein lässt, uin in überraschender verwand¬
lung den Schwerpunkt dann immer wieder neu
und nun zu verschieben, sodass wie ein Kreisel
die Erzählung wie fällt, sondern in ständiger
aurei fender Schwebe bleibt. Diese Überraschungen
du aus allen Characteren hier vorbrechen und
im liefern Sinne doch wieder nicht überraschen
weil sie logisch sind, bilden für mich die Meister¬
haftigheit der Korelle: immer geht sie den Weg,
den man nicht vermutet und immer in ein
Ziel hinein, so wird auch der innerlich trocke.
ne und mir eigentlich wenig wichtige Mensch
als den ich Gräsler empfinde, ohne dass er eigent.
G.C.H.
lich problematisch wäre, ungemein interessant.
weil er, gleichsam aus sich selbst erwachend
sich immer an anderer Stelle findet, als er
eigentlich wollte. Vielleicht war gerade dies Ihre
innere (uns dann unendlich süblien getührte)
Absicht, hier einer persönlichen Trineilivität, deren
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Gedanterie die doch so nachdrüchlich betonen, das Un¬
erwartete uns Ungemässe als Conflick und Contrart
zu geben. Wirklich es ist ein Weg von Aberraschung
in Aberraschung, dieses Buch!
Freilich, wie es zu Ende ist, halte auch ich inne!
Der Kreisel fällt kraftlos zu Boven, wie ihm die
Schnelle des Wirbels fehlt und den Doktor Gräsler
faise und falle ich nicht mehr gans auf den
letzten Blättern. Sein Entschluss, ist es Resignation,
Schwäche, Ausicherheit - sein Leben, ist es zu eude.
oder vielmehr, beginnt nicht hier das eigentlich
Tragische Semer Existenz? Ich bin aufrichtig genug
gegen sie – oder vielleicht gegen mich (denngegen
den nicht genug gestalten den oder gegen den
nicht genug verstehenden wendet ich dieser Em¬
sprüch) um zu sagen, dass ich den Abschluss nicht
als Abschluss, nicht als restlose Auflösung ein.
pfonde. Sie Gestalten des Buches sind mit sel¬
tener Meisterschaft, eine nach der andern, in
chrer irdischen nur seelischen Form abgeschlossen,