B118: Zweig, Stefan, Seite 41

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V. P.
er selbst der Tragende, der Mittelpunkt, ist mir
Werk vollendet, das mein einziger Trost, meine
noch in der schwebe des Schicksals. Vielleicht fehlt
innere Sicherheit gegen den Widersinn der Zeit war.
mir hier eine Einsicht, aber da ich spreu in aller
Bewusst habe ich die Gesetze des realen Theaters
Verehrung doch als Aufrichtiger gegenüber stehe,
unwachtet uns wie sie es un Medardus saten,
muss ich bekennen, dass mein angereizter Hun¬
die Grenze von Raum und Zeit weit überschritten.
ger des Miterlebens sich nicht gesälligt empfin¬
Selbst verständlich kann es, schon aus Censurgrun¬
det was ich habe mir über den Rand des Buches
den, kein Theater während der Kriegszeit spielen, aber
nachräumend in verschiedensten Formen diese
ich habe schon Annahmen und zu sicherungen für
Existenz weitergedichtet. Aber vielleicht ist dies ja
später und das Bewusstsein, nicht ganz versebens
das Beste an einem Büche, wenn es nicht nur das
dreier Jahre gepresste freie Stunden unter Aufgabe
passive Geniessen befriedigt, sondern noch eine
aller Geselligheit, aller Freundschaft, alles Freude
geheimnisvolle Jahrung des Gefühls zurücklässt, die
an dieses Werk gewandt zu haben. Jetzt freilich schlägt
selber noch einmal die Gestalten umwühlt und
nur die Unadigheit schwer in den Nacken: ich frage
verwandelt.
mich, warum es mir als Einzigen versagt ist (nehme
Korkenals, aus ganzen Herzen meinen
ich werfel aus) einmal einen Monat frei und sich
lank! In den nächsten Tagen sage ich ihn
selbst gehörig leben zu dürzen und nicht täglich,
auch durch das gestaltete Wort, durch mein
nun fast 1000 Tage schon, in ein so stumpfsinniges
neues Buch. In diesen drei Jahren erniedrigen¬
Joch gezwängt je sein. Aber ich klage nicht mehr:
den, urlaublosen, täglichen Dienstes habe ich
das Stück selbst u ja meine verwandelte und erhobe¬
mit Auskannung aller Kräfte endlich dieses