B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 142

1. Mai 1920.
Fischer
Ihnen zu übermitteln.
Lieber Freund.
Der Vizedirktor des Athenaeum. Herr
Koloman Lasswitz,war vor wenigenTagen bei mir
Den endgültigen Abschluss mit Ungarn
über „Die Schwestern“ nehme ich gern zur Kennt-
und hat mich gleiczeitig ersucht dem Athenaeum
die ungarische Buchausgabe der „Schwestern" zu
ni. Selbstverständlich sind Sie ganz im Recht
überlassen. Bedingungen 10% vom Ladenpreis pro
mit Ihrem Wunsch, dass ich Ihnen einmal gegebe-
Exemplar. Sie wollen etwa 2000 drucken und im
ne Ermächtigungen stets im Sinne einer ver-
kirche
Vorhinein bezahlen (oder zum mindesten den grös-
traglichen Abmachung auffassen möge. Nur stimmt
seren Teil garantieweise. Ich habe Herrn Lass-
das soweit ich unsere Korrespondenz überbli-
witz gesagt, dass eine Uebersetzung durch Herrn
cke,in diesem „Schwestern-Fall nicht zu, da ja
Kostolany bereits angefertigt werde, verständige
Ihre, resp. die Marton'schen Verhandlungen ohne
ihn heute von dem afolgten Abschluss und bitte
vorherige Einholung meines Einverständnisses
ihn sich wegen alles weiteren mit Ihnen in Ver-
erfolgt waren. Aber nun ist die Sache ja geord-
bindung zu setzen. Eben fällt mir übrigens ein,
net und erledigt. Es hin bleibt also weiterhin
dass er von Wien nach Berlin gereist ist und die
dabei, dass Sie mit dem Ausland ohne meine aus-
Absicht aussprach sie persönlich aufzusuchen.
drückliche Ermächtigung keinen Abschluss machen,
2. Erfreulibh ist mir der Antrag, den
wohingegen aber ich mich verpflichte Sie von
Sie aus Amerika eine englische Gesamtausga-
durch mich gemachten Abschlüsse unverzüglich in
be meiner Werke betreffend erhalten haben und
Kenntnis zu setzen, resp. Anträge fallweise
ich ermächtige Sie gern in dieser Angelegen-
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heit weiter zu verhandeln. Ich darf wohl über-
zeugt sein, dass Sie sich über den Verlag, die
in Aussicht genommenen Uebersetzer und sonsti
ge Einzelheiten eingehend informieren werden.
Natürlich wird es nicht angehen,während der
Dauer Ihrer Verhandlungen allen übrigen ame-
rikanischen Angelegenheiten ruhen lassen. Ge-
rade in der letzten Zeit sind einige Anträge
an mich gelangt, so z.B. der Antrag eines
Herrn Theis, Die Hirtenflöte" betreffend, die
ich direkt an Hans Bartsch überwiesen habe.
Sie werden mir wohl recht geben,wenn ich in
solchen Fällen,um ganz überflüssige Verzöge-
rungen zu vermeiden, nicht überdies noch Ihren
Verlag als zwischenstation aufrichte. Auch eine
Privatausgabe des „Reigen“ wird vorbereitet,
was ja in keinem Fall in das Bereich Ihrer
Verlagsinteressen fällt. Die Bedingungen für
die amerikanische Gesamtausgabe 10-15% (hof-
fentlich werden es 15) vom verkaufte Exemplark