B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 243

müssten.
Wegen der Verrechnung der Einzelausgaben nach
Absatz noch ein Wort. Soli das ungefähr so viel
heissen, als dass immer eine Auflage nach voll-
ständigem Verkauf dieser Auflage statt wie bis
her vor Ausgabe der betreffenden Auflage) be -
zah 1t oderdass halbjährig verrechnet wird? Sie
schreiben, dass Sie mit Hauptmann dasselbe ver
einbart haben. So darf ich es wohl als selbst
verständlich annehmen (Sie haben ja schmerzeit
diese Frage nicht beantwortet)dass auch die Be¬
zahlung der Gesamtausgabe etc. ganz in der glei¬
chen Weise wie in meinem Falle erfolgt.
Vielen Dank für die freundlich Uebersen
dung der Rücher. Ich bitte Sie nur ausser den mir
fehlen, von Ihnen genannten, je zwei Ergänzungsbän-
de der erzählenden Schriften und Theaterstücke
der Gesammtausgabe zukommen zu lassen. Ferner
bitte ich je einen Ergänzungsband der Erzählen
den und einen Ergänzungsband der Theaterstücke
in der Zeit zwischen 5.-10.Juli freundlichst
senden zu wollen an M. Skofield Thayer aus New-
York,Berlin,Hotel Adlon.
Der Maler Armin Horovitz macht Skizzen zu
Illustrationen für eine Luxusausgabe der „Leben-
digen Stunden. Haben Sie irgend ein Interesse¬
daran,dass eine solche Luxuswusgabe in Ihrem
verlag erscheint? so ist Herr Horovitz gern be
reit Ihnen im Herbst die Skizzen zur Ansicht zu
senden (was Sie natürlich keineswegs verpflich-
tet). Interessiert sie die Sache nicht, oder findet
sie nicht Ihren Beifall, so werden Sie ja gewiss
nichts dagegen haben, dass die Sache anderswo er
scheint.
Von Ihren Absichten auf den „Reigen
glaube ich wohl annehmen zu können - sind Sie
endgültig abgekommen.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
1
P.
Fiche
peine
17.7.1922.
Sehr verehrter Herr Greiner.
Neulich empfing ich den Besuch des Herrn
Hermann Bernstein, der auch Gelegenheit hatte
sich auch in Berlin mit Ihnen zu unterhalten
und mir die Liste über Autorisationen meiner
Werke zeigte, die Sie ihm überreicht haben. So
wa u.a. bei „Zwischenspiel",.Comtesse Mizi
übersetzt von Björkmann, erschienn
„Einsamer Weg
bei Mittehell, Kennerley notiert, dass die Autori
sationsfrage ungeklärt seil. Das stimmt nicht
ganz. Diese drei Stücke sind übersetzt,weder
Sie noch ich haben jemals einen Heller Honorar
erhalten und gar von einem Aufführungsrecht war
gewiss niemals die Rede. Es besteht nun und das
Ist auch Herrn Bernsteins Ansicht, absolut kein
Zweifel, dass ich das Recht hätte über diese
frei zu verfügen.
Stücke in Amerika vollkomme.u.
Es würde doch nicht nur den Prinzipien der ein
fachsten rogik, sondern auch jedem Rechts-ja so
gar jedem juridischen Empfinden widersprechen,
was nicht ganz dasselbe ist,wenn ein Verleger
oder Uebersetzer, sei es nun auf Grund eines man
gelhaften Copyright oder trotz eines betehenden
Copyright, einfach dadurch, dass er irgend ein
Werk herausgibt, resp. übersetzt, dieses Werk in
sein Eigentum überführt, ohne jemals auch nur ei¬
nen Heller Honorar gezahlt, ja oftmals ohne eine
Autorisat on erworben zu haben. Wenn wir eine
sulche Auffassung gelten liessen,hiesso ja das
einfach diesen Faub senktionieren und ermutigen.
Wir sind schon durch die bestehenden
rechtlichen Verhältnisse übel genug dran und ha-
ben affenGrund gagan* uns gegen unsere Interes-
sen schädigende Auslegung und Anwendung Zur Weh-
re zu setzen, dass wir aber gar freiwillig uns
unserer geringen Vorteile und Rechte begeben
sollten, das niesse doch die Nachgiebigkeit
etwas zu weit treiben. Es ist also, um wieder auf