B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 255

ich nur sagen, dass mir gerade dieser Verrech
nungsmodus xxx undurchsichtig und kompli¬
ziert xxxakmt und mir keine Vorteile für den
Auterzubieten scheint. Vorläufig halte ich
es für den klarsten „gerechtesten und korrek-
testen Vorgang,wenn der Autor seinen Ant
am ladenpreise jedes Exemplares bezieht, wie es
bisher der Fall war und dass er auch (Sie
sprachen selbst neulich einmal davon) am Ein-
bandpreis in einem gewissen Verhältnis parti-
zigiere,umsomehr,da man ja,spezidl aus Ihrem
Verlage, im Laufe der letzten Zeit nur mehr we-
nig broschierte Bücher zu sehen bekommt. Ueber
die Höhe des Perzentsatzes liesse sich selbst
verständlich raden. Ich sehe vollkommen ein,
dass der Verleger heute nicht mehr 25% zu zah
len imstande ist; ob es notwendig war bis auf
15 zurückzugehen. weiss ich nicht (nicht alle
Verleger haben es getan, zum mindesten nicht bei
allen Autoren). Was den Modus der nachträgli¬
chen Bezahlung resp. nach Massgabe des Ausatzes
anbelangt,so enthält ja schon ihr letzter
Brief zum mindesten eine Milderung dieser im
Verkehr zwischen einem verleger von Rang und
einem Autor von Rang nicht ganz überlichen
Verrechnungsmthode, indem Sie sich bereit er-
klären mir auf meine Prosawerke und auf die
Gesammtausgabe im Verhältnis zur Auflage Vo
rauszahlungen zu machenjwobei das Verhältnis
etwas präziser istgesteilt werden sollte. Mei-
ner Insicht nach wäre für die gesammelten Werke
und für die Prosa mindestens die Hälfte da,
gedruckten, für die dramatischen aber mindes-
tens eine Auflage,immer zu 1000 gerechnet, vo
rauszuzahlen. Dies alles unverbindlich.
Auch die ganz besondere Verzögerung
der Abrechnung ist mir nicht ganz verständlich.
Rauxxwähntagasset.
unzuxxdix Werden die daraus erfolgenden Unzu-
kömml ohkeiten auch durch die von Ihnen freund¬
lichst angebotene Teilzahlung bis zu einem
the
.
grade paralisiert; - es bleibt doch ein fas¬
komisch wirkendes Missverhältnis, dass die letzt
te Zahlung bis heute an mich doch noch auf der
Basis xxx von 16 oder 18 Mark für das bro
schierte Exemplar bei Büchern erfolgt ist, die
nun schon seit Monaten einige hundert Mark
kosten.
Von Ihrer freundlichen Erlaubnis zur
eventuellen Herausgabe einer einneligen Luxus
auflage von 150-250 Exemplare &Weg ius Preie
gedenke ich vorlaufig keinen gebrauch zu ma
chen, damit wäre mir wenig gedient. Prinzipiell
möchte ich nur bemerken ohne aus dieser mei
ner Ansicht irgend welche praktische Konsequen¬
zen ziehen zu wollen): es liegt zweifellos ei
ne Benachteiligung des Autors darin sowohl in
ideellen als im materiellen Sinn, dass der Ver
leger mit Berufung auf eine Ferce majaur jeder
zeit in der Lage ist die Vertragsbedingungen
zwischen sich und dem Autor zu andern, resp.
die Vertragspunkte überhaupt nicht zu erfül
len (einerseits durch Herabsetzung der Perzen-
te,andererseits durch Herabsetzung des Ver -
triebs, dass er, (immer unter der force majeur
falls der Autor beispielsweise auf die herab-
etzung der Perzents nicht eingehen will, dessen
Werke uberhaupt nicht neu druck###, dass es aber
dem Autor verwehrt sein soll seinerseits von
Fall zu Fall, insbesondere wenn der Verleger
l
sich zum Neudruck eines Werkes nicht ent¬
ver
schliessen kann, über dieses vollkommen frei
zu verfügen. Gewiss, die Verhältnisse sind un-
gewöhnlich, die Veleger haben es schwer und es
wäre ein keineswegs wünschenswerter Zustand
wenn ein verlag im Falle er ein Werk, auch ein
vielverlangtes, eine gewisse Zeit hindurch nicht
aufleget, gewissermassen automatisch sein
Recht darauf einbüsste. Aber schliesslich könn-
te auch einmal der Autor (das es nämlich auch
schwer hat) auf den Einfall kommen sich auf
ne Force majeur zu berufen und so glaube ich