B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 281

von 10 Mark (und wären es meinethalben100) gefal-
len lassen muss. Auch eine Akontozahlung für Thea-
tertantiemen habe ich erhalten zwei Millionen
Mark, also gut gerechnet 2'3 Mark.Auch hier sind
freilich die Markzahlungen zu einem etwas (kaum
viel) besseren Kurs bei Ihnen eingegangen. (Die
Tantieme ist für 2.Quartal. 1923, wurde am 30. oder
31. Juli bei meiner Bank eingezahlt; in diesem Fall
war mein Schade nicht unerheblich, da gerade indie-
sem abgelaufenen Quartal der furchtbare Marksturz
erfolgte). Wie immer - was soll ich mit einer Akon-
tozahlung von 2-3 Friedenmark anfangen? (Diese
Summe stellt einen verschwindenden Bruchteil der
Provisionsperzente dar,die der Verlag von den in
schweizer Francs einlaufenden Tantiemen bezahlt.
In diesem Zusammenhang und in Konsequenz unerer
Abmachungen, nach der ich Auslandsverträge dem Ver-
lag nur fallweise und keineswegs obligatorish
Überlasse, möchte ich hier gleich bemerken, dass
ich mit Kalckar und Linden künftig persönlich
abzuschliessen und zu verrechnen wünsche. Die alten
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Vorträge laufen näürlich weiter und die Schwiz
eselbst als deutsches Sprachgebiet bleibt Ihnen
weiterhin überlassen; aber ich habe unter den
gegenwärtigen Umständen wahrhaftig keinerlei An-
lass weder rechtlichen noch suhischen, aus Norwe-
gen,Schweden,Dänemark in Fällen,wo die Vermitt-
lung des verlages total überflüssig ist,einem
12%igen Anteil meiner Tantiemen dem Verlag über-
weisen zu lassen.
Wie soll ich mich nun gar zu der neuer
lich freundlichst ausgedrückten Bereitwi lligkeit
neuerlicher Akontozahlungen verhalten? Sie hat für
mich nur dann Wert, wenn in einer solchen Zahlung
eine etwas grosszügigere Gesinnung zum Ausdruck
käme, als ich sie diesmal zu erkennen in der Lage
war. Sind die Eingängeaus meinen Büchern und Stü
cken aus welchen Gründen immer weiterhin so kläg
lich, wie in den letzten Monaten, so mache ich auch
auf Akontozahlungen keinen Anspruch.Eine Revision
unserer, bis zum 15. Dez.gültigen Abmachungen aber
erscheint mir, wie ich zum Schlusse noch einmal
bemerke,absolut geboten. Mit herzlichem Gruss
c. Fischer, Berlin.
Ihr