B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 5

1.4.4
R
legers bestehendes betrachten. Und ich möchte me¬
le Entschliessun en auf eine Force majeure zu
in dieser Auffassung durch Ihre ablehnende
berufen, hingenommen haben, als Beweis für das
Weiterbestehen eines Vertragsverhältnisses
Haltung gegenüber meinem vorschlag den Votrag
hinzustellen, das kaum de jurde, aber gewiss
zw schen uns neu zu formulieren,nicht gerne
de facto gar nicht mehr besteht. Sie sprechen
bestärkt fühlen. Es handelt sich hier um mehr
(in einem früheren Brief) von dem Entgegan¬
als um eine rein formelle Frage.
kommen, das Sie jederzeit meinen Wünschen ge¬
genüber gezeigt hätten. Welches waren meine
Was Ihre einzelnen Punkte anbelangt,
Wünsche und wie war Ihr Entgegenkommen, Ein
so widersprechen sie zum Teil den von mir
oderzwei inzusamplare meinen Werken sind da
aufgesetzten, aber ich glaube, dass wir darin
und dort erschienen (niemals ohne dass ich zu-
unschwer zu einer Einigung kommen künten.
vor Ihnen freigestellt hätte selbst das be-
Mit den monatlichen Vorauszahlungen und end
treffende Werk in Luxusdruck herauszugeben;
gültigen Abrechnun an zwe mal im Jahre wäre
zwei oder drei Mal haben Sie Ihre Zustimmung
ich einverstanden. Als Perzentsatz würde ich
len und der¬
dazu erteilt,, dass einzelne Nove
l Usp. statt 25 wie ich und 18 wie sie vorschlagen,
gleichen von mir,die bei Ihnen herausgekommen
20 in Vorschlag bringen. Als eine weitere Re¬
### in irgend wochen Sammlungen nachgedruckt
dingung sollte in den Vertrag aufgenommen wer¬
wurden. Daß Ihnen daraus auch nur der gering
den, dass die Spannung zwischen gebundenem und
ste Schade entstanden sei, werden Sie wohl nich
ungebundenen Exemplar 40% nicht überschreiten
behaupten. Auch hier habe ich in jedem einzel-
darf. Auch die Verpflichtung des Verlages recht¬
nen Fall Ihre Zustimmung eingeholt. Nun stehen
zeitig für Neuauflagen vorzusorgen,müsste ver¬
wir vor einem neuen wall. In der Univeraal-
Bibliothek soll eine Nevelle von mir erschei-
traglich festgelegt sein; ebenso mein Recht
die auf meinen Anteil entfallenden Valuten in
nen. Ich hätte wohl unter der Force majeure
Reklam die Einwilligung geben können, ohne Sie
priginalvaluta ausgezahlt zu erhalten. Sollten
zu fragen. Ich habe es nicht getan (bisher
die Verhältnisse sich tatsächlich stabiliaieren,
wenigstens). Sie aber, statt die Gelegenheit
so wird ja diese Frage an Bedaadung verlieren.
zu einem Entgegenkommen mit Freude zu ergrei-
fen,fühlen Sie hals unumschränkter Herr eines
Ich möchte in diesem Zusammenhang
Erheberrechts, dessen darin eingeschlossene Ei
auch die Frage des Rühnenvertriebs berühren
Pflichten Sie (unter dem Druck der Farce ma¬
Unter der berühmten Corce majeure setzten Sie
jeure) gewiss zu Ihrem eigenen Bedauern im
Ihre Provision von 7 auf 12 hinauf mit der
Laufe der letzten Jahre xxx so manches Mal
ausdrücklichen Bemerkung,dies sei eine vorü-
nicht erfüllen konnten und rechnen selbst die-
bergehende Massregel. Wollen wir uns hier
se bescheidene Gefälligkeit, die ich von Ihnen
nicht wieder auf 10% einigen?
erbitte, nämlichche die formelle Freigabe eines
meiner Werke, für eine billige Ausgabe, zu dem
Was meine neuen Bücher anbelangt
Komplex von Fragen, über die wir uns erst eini¬
so behalte ich mir natürlich freie Entschlies-
gen müssten, ehe sie ein entschiedenes Ja sagen,
sung vor. Sollte ich mit dem einen oder ande-
So sehe ich mich notwendig zu der Auffassung
ren Werk anderswo erscheinen, so würde das na¬
gedrängt, dass Sie das urheberrechtliche Ver¬
türlich so wenig einen unfreundlichen Akten Ihrem
hältnis doch ein bischen zu einseitig, als ein
beinahe ausschliesslich zu Gunsten des Ver-
verlag gegenüber zu bedeuten haben, als wenn
Thomas Mann (mit Felix Krull) oder Wassermann
Gedruckt: