B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 30

21.6.1924.
vscher
Lieber Freund.
Die ich höre und wie ich merke nimmt
die Zahlungsträgheit der deutschen Theater-
direktoren Kataströphale Formen an. foh er-
suche sie recht sehr xxxx
mitzuteilen, welche Ausstände in Hinsicht auf
meine werke batehen und mit aller möglichen
Energie und Aufwendung aller gesetzlichen
Mittel, eventuell durch Inhiebierung von vor-
stellungen die näumigen zur Einhaltung ih¬
rer Pflichten zu verhalten. In der letzten
Zeit bekam ich einzelne Anfragen von klei
neren Theatern in Deutschland. auch aus Ber
Tin, den „Reigen“ betreffend. Ich habe
ausnahmsIos abgelehnt und bitte dringend
mir mitzuteilen,ob Ihnen von Aufführungen
des „Reigen" etwas bekannt geworden ist.
Unter den gegenwärtigen Umständen
halte ich die Forderung durchaus berech-
igt, dass man den mirektoren absolut kein
Stück von Erlag einer Garantiesumme über-
lässt oder sagen wir morschussumme. Es wird
die einzige Art sein sich gegenüber der
Achtlosigkeit und Leichtfertigteit der Thea-
jerdirektoren, (die ungeahndet natürlich
nur gegenüber den Autoren in Erscheinung
zu treten vermag,während die Coulissen
schieber in der angenehmen Lage sind ihre
Interessen zu schützen), bis zu einem gewis
sen Grad sicher zu stellen.
Was nun den „Verführer“ anbelangtt
so bitte jedesfalls auf alle Anfragen zu
erwidern, dass ein Aufführungsrecht ohne
Garantiesumme absolut in keinem Falle er
teilt wird Herrn Direktor Helme ebenso