B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 99

9.1.1927.
i schen
Reyer
Lieber Freund.
Spätestens 15.Januar werde ich wissen, ob das
Berllner Tageblatt geneigt ist das von mir vorgeschla-
gene Honorar zu zahlen, dann erst sende ich das
Manuscript hin, bis 1.Februar spätestens hat Annahme
oder Ablehnung zu erfolgen.
1. Zahlt das Berliner Tageblatt das Honorar,
das ich verlange, so würde der Roman dort im Herbst
erscheinen und wir könnten erst gegen Weihnachten
nächsten Jahres mit dem Buch herauskommen. Ich halte
die Annahme für höchst unwahrscheinlich und so wird
es wohl dabei bleiben können, dass das Buch bei Ihnen
Ende März erscheint. Die umbrochenen Korrekturbogen
habe ich erhalten, werde sie als Ganzes korrigiert
zum entsprechenden Termin zurücksenden.
2. Ich glaube mit Ihnen, dass es etwas ver-
früht wäre "Spiel im Morgengrauen" schon jetzt in
einem Ergänzungsband der Gesamelten Werke herauszu-
bringen. Ob die drei anderen Novellen ("Fräulein
ölse". "Frau des Richters". Traumnovelle") einen zu
schmalen Band ergeben würden, kann ich nicht beurteilen.
Ist es der Fall, so müssteh wir wohl den neuen Ergän-
zungsband aufschieben.
Wie aber steht es mit Neuausgaben der anderen
Bünde? Sie sagten mir in Berlin, dassich Neuanflagen
der gesamelten Werke (wenn auch "in Einzelaußgaben")
als notwendig erweisen würden.
3. Vielleicht teilen Sie mir gelegentlich
auch mit, ob Sie die "Reigen"-Sache nach allen Seiten
hin überlegt haben und zu irgend einem Entschluss ge-
kommen sind.
Herzlichen Gruss
Th