B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 34

G.F.P.
Restbestand verkauft wäre und Neudruck erfolgen
könnte.
d.h.
6. Dass diese Transaktion die Ueber-
nahme des "Reigen" durch meinen angestammten Ver-Kirchen
lag von mir keineswegs aus einem "finanziellen Gewinn-
angestrebt wird, ersehen Sie aus meinen Vorschlägen.
Es handelt sich mir nicht so sehr darum.dass der
"Reigen" endlich in einem anderen, sondern darum, dass
er im Verlage S.Fischer erscheine und aus meiner
Ansicht, dass gerade in diesem speziellen Fall auch
der Verlag einen gewissen Wert darauf legen müsste
habe ich Ihnen und Herrn Fischer persönlich niemals
ein Hehl gemacht.
7. Herrn Harz habe ich vorläufig auf den
letzten Brief vom 12. d. M. noch nicht geantwortet
und sehe Ihren Entscheidungen resp. Vorschlägen
gerne entgegen.
Es ist mir ein angenehmes Bewusstsein Sie
in meiner Meinung über die holländische Urheber-
rechtsverletzung an meiner Seite zu wissen, Ich wur-
de Sie nun bitten ohne weiter auf die rein juridische
Seite der Frage einzugehen Ihren Vertreter nochmals
aufzufordern in meinem und Ihrem Namen die Tantièmen
einzufordern und irgend eine Antwort des holländi-
schen Direktors zu provozieren. Sollten wir keinen
positiven Erfolg erzielen, so möchte ich mich in die-
ser Sache an einen mir persönlich sehr gut bekannten
holländischen Rechtsanwalt Dr.Tels wenden, um die An-
gelegenheit weiter zu führen.
Was den (übrigens offenbar noch nicht ak-
tuellen). Wunsch von Magda Sonja anbelangt bei der
Vorführung ihres nächsten Films (Sie schrieben Ihres
mit grossem 1.es soll aber wohl heissen ihres klein¬
S.Fischer
15.3.1928.
geschrieben) in der "Frau mit dem Dolch" auf-
zutreten, so handelt es sich offenbar um irgend
eine einmalige Aufführung in einem nicht angemes-
senen Rahmen und ich bitte hiezu keineswegs die
Erlaubnis zu erteilen.
Die neuen Musterbände sind noch nicht an-
gelangt es ist gewiss möglich, dass ich bei anderer
Farbenwirkung die Zierleiste entsprechender finden
werde, es war vor all m die Farbe, die ich so un-
leidlich fand, eine Ansicht, die ohne Augustivfragen
meinerseits allgemein geteilt wurde.
Möchten Sie vielleicht ein umbrochenes
Exemplar an Fräulein Viola Gabriele Schlesinger,
Wien III. Neulinggasse 16, senden. Dr. Lothar und
Dr. Auernheimer haben wohl schon meinem neulich
ausgesprochenen Wunsch zufolge je eines erhalten?
Bleibt es auch dabei, dass das Referat für die
Neue Rundschau Herrn Dr.Viktor Zuckerhandl zuge-
teilt wurde?
Mit herzlichem Gruss
Ihr
& Beilagen.
Herrn Dr. Konrad Maril,
Fischer,Verlag.
Berlin.