Tischer
G.F.P.
26.2.1930.
Lieber Freund.
Ich danke für Ihre freundliche Nach
richt in der Sache Harz. Die Bedenken des Herrn
Dr. Wenzel Goldband verstehe ich nicht ganz, -darf
ich vielleicht auf das gewissermassen offizielle
Gutachten von Frits Engel hinweisen, das eine neuer
liche Beschlagnahme oder Konfiskation des "Reigen"
als so gut wie ausgeschlossen betrachtet. Nachdem
bis heute hundert Auflagen des Buches erschienen
(von fremdsprachigen Ausgaben gar nicht zu reden)
und sogar im Laufe jenes Prozesses,
(der noch überdies von dem Theater gewonnen
wurde nicht einmal der Versuch einer Beschlag-
nahme des Buches gewagt wurde wird es in Deutsch-
land keinen Staatsanwalt und keine Polizeibehörde
geben, die es heute noch wagen würde ein vergleichs-
weise so harmloses Buch mit behördlichen Verfügun-
gen zu bedrohen.
Mit herzlichen Gruß
Ihr
8. Fischer, Verlag.
Her
Berlin.
G.F.P.
26.2.1930.
Lieber Freund.
Ich danke für Ihre freundliche Nach
richt in der Sache Harz. Die Bedenken des Herrn
Dr. Wenzel Goldband verstehe ich nicht ganz, -darf
ich vielleicht auf das gewissermassen offizielle
Gutachten von Frits Engel hinweisen, das eine neuer
liche Beschlagnahme oder Konfiskation des "Reigen"
als so gut wie ausgeschlossen betrachtet. Nachdem
bis heute hundert Auflagen des Buches erschienen
(von fremdsprachigen Ausgaben gar nicht zu reden)
und sogar im Laufe jenes Prozesses,
(der noch überdies von dem Theater gewonnen
wurde nicht einmal der Versuch einer Beschlag-
nahme des Buches gewagt wurde wird es in Deutsch-
land keinen Staatsanwalt und keine Polizeibehörde
geben, die es heute noch wagen würde ein vergleichs-
weise so harmloses Buch mit behördlichen Verfügun-
gen zu bedrohen.
Mit herzlichen Gruß
Ihr
8. Fischer, Verlag.
Her
Berlin.