B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 146

eine nur oder eine überdies noch symbolische
Bedeutung hat, aber ich glaube, es ist beinahe
immer noch der versöhnlichete Schluss, den die-
sen finsterenSchicksal beschieden sein konnte.
Im übrigen könnte man ja rein prinzipiell einwen-
den, dass das absolut Pathologische nie einen Vor-
wurf für ein künstlerisch gedachtes Werk bilden
dürfte. Wo den Willenund die Verantwortung
bei reinem Helden ausschaltet hat es
sich der Lichter in einem gewissen Sinn zu leicht
gemacht. Immerhin aber scheint es sich bei meinem
Helden um einen Grenzfall zu handeln und ich
selbst möchte die Frage kaum entscheiden,
in welchem Augenblick meiner Geschichte der Neu-
ro- oder Paychastheniker zum Wahnsinnigen gewor-
den ist.
Mit den herzliehsten Grüssen
Ihr
Herrn S.Fischer,Verlag.
Berlin.
2: A:o 13D
am Told Stondheis
Berlin
S. Tischer
19.10.31.
Lieber Herr Doktor Maril.
Ich bin natürlich ganz Ihrer An-
sicht, dass wir uns unter diesen Umständen betreffs
"Gang zum Weiher" dem Staatstheater gegenüber abso-
lut nicht für verpflichtet halten. Im Ganzen finde
ich ja diese Rechtsanschauung des Staatstheaters
überheblichundtörecht zugleich.
Auch der Einfall der Volksbühne für
den "Grünen Kakadu" in Anbetracht der schlechten
wirtschaftlichen Verhältnisse nur 3& zahlen zu
wollen, ist indiskutabel. Mit demselben Recht
könnte ich in Anbetracht der schlechten wirtschaft-
lichen Verhältnisse einen höheren Perzentsatz ver-
langen. Wenn zum "Kakadu" dazu ein Dreiakter ge-
geben wird oder zwei Einakter, müssen wir uns na-
türlich mit 3% begnügen, andernfalls bitte ichauf
5/6 zu bestehen. Die Schmälerung der Einnahmen für
die Autoren erfolgt ja durch die Herabsetzung der
Eintrittspreise, den schlechteren Besuch u.s.w., auch
noch die Perzente herabsetzen zu wollen ist ein
wahrhaftig nobles Beginnen. Auch wünschte ich zu
wissen, was man zum "Kakadu" dazu geben will.
Mit herzlichen Gruss
Ihr
Herrn Dr. Konrad Maril,
S.Fischer,Verlag,
Berlin.