B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 149

S. Fischer
5.1.1931.
Lieber Herr Doktor.
Einer Weisung Herrn Fischers folgend
erlaube ich mir mich heute direkt an Sie in der
Angelegenheit des billigen Novellenbandes zu wen-
den. Mit der Zusammenstellung wäre Ich nicht durch¬
aus einverstanden. Die drei grösseren Novellen
"Traumnovelle", “Spiel im Morgengrauen“
"Graesler
wurden sich wohl gut eignen. Für die kleineren
möchte sich eine andere Auswahl vorschlagen. Ich
wünschte sehr, dass der "Geronimo" und die "Hirtenfläge
te“ darin nicht fehlten, hingegen könnte man ohne-
weiters auf das Tagebuch der „Redegonda“,eventuel
auch auch auf "Die Fremde" verzichten. Am liebste
"Die
wäre mir die Zusammenstellung „Geronimo“
"Der Mörder,"Die Hirtenflöte"
Toten schweigen“,
und "Die Fremde". Die paar Seiten mehr kämen wol
kaum in Betracht.
acte
Ueber die Frage des Preises kann mich
natürlich nur schwer äussern; das Exemplar zu 2,8 5
30.000 Exemplare, Honorar 10 Pfennig in drei Rater
für je 10 Exemplare, das wäre ja freilioh nicht
viel. Und von diesem Standpunkt aus wäre mir
natürlich der höhere Preis von Mk.3.75 viel lie-
ber; in welchem Masse das auf den Abeatz wirken
würde, kann ich natürlich nicht beurteilen und Sie
wohl auch nicht, hier kann nur der Verlag das letzte
Wort sprechen. Ein guter Buchtitel ist mir bisher
leider nicht eingefallen, vielleicht sind Sie glück-
licher; immerhin denke ich weiter nach.
Gegen den Aufschub des "Reigen" darf ich
natürlich nichts einwenden. Ich glaube allerdings
nicht, dass die beiden Bücher sich irgendwie Kon-
kurrenz machen würden.
Herzliche Grüsse