B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 147

87
VERLAG
S. FISCHER,
BERLIN W., DEN 20. Mai 1901
TELEPHON: AMT VI, No. 1662.
BÜLÖWSTRASSE 91
Lieber Herr Doktor!
Sie haben wohl inzwischen die Freiexemplare von „Leutnant Gustel“
bekommen und werden sicher auch gefunden haben, dass wir auch diesmal
mit Coschall nicht viel Glück gehabt haben. Diesmal hat überdies Co-
schell bei Anwendung einer neuen Technik, mit der er noch nicht recht
vertraut war, die Schuld, dass die Reproduktionen schlecht ausgefallen
sind, jedenfalls für das zur Anwendung gekommene Papier nicht geeignet
waren. Ich bedaure sehr, dass ich zur Zeit der Drucklegung nicht in
Berlin war, ich hätte sonst noch im letzten Moment ein anderes, sati-
niertes Papier beschafft, obzwar damit nicht allzu viel gewonnen worden
wäre. Es thut mir wirklich leid, dass wir auch bei diesem Buch technisch
nichts Ordentliches zu Wege gebracht haben. Sollten wir die gedruckten
8 Auflagen verkaufen, so wäre ich dafür, die Illustrationen ganz weg zu
lassen und das Buch dafür in sehr viel besserer Ausstattung in kleine-
rem Format herauszubringen.
Das Honorar für die ersten vier Auflagen des „Lieutenant Gustel“
haben wir Ihnen mit 800 Mark, das Honorar für die erste Hälfte der
dritten Auflage von „Bertha Garlan" mit 300 Mark gutgeschrieben, und
die gleiche Summe in Gesammtbetrage vonl 100 Mark für Ihre Rechnung
der Allgemeinen Oesterreichischen Bodeneredit-Anstalt überwiesen.
Ueber die Ihnen noch weiter zustehenden Freiexemplare von „Gustel“
wollen Sie gefl. gelegentlich verfügen, Die neue Auflage von Bertha
Garlan“ wird Anfang nächster Woche fertig.
Mit besten Grüssen Ihr ergebener
P. S. Fischer