B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 206

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Frage für den Fall einer Aufführung in Amerika den Prozessweg beschreiten
und mich auf die Registrierung in Vasbington stützen, da ja Lederers Inter-
pretation in Grunde keine offizielle Auslegung des Gesetzes bedeutet.
Bitte lassen Sie mir die diesbezüglichen Anlagen wieder zugehen.
Lindemann hat mich mit meinen Ansprüchen bezüglich des „Rinsamen Weg“ auf
den Rechtsweg verwiesen, damit lehat er jede aussergerichtliche Verhandlung
ab. Was wollen wir nun tun? Ich halte es für selbstverständlich, dass Sie
ihm Ihre Werke in Zukunft nur dann überlassen, wenn er wegen des „Einsamen
Weg" eine Ordnung getroffen bat. Ich stehe aber jetzt vor der Frage, ob ich
einen regelrechten Boykott gegen Lindemann durchführen kann. Ich rege diese
Frage bei Ihnen deshalb an, weil ich gezwungen wäre, denjenigen Autoren, die
wir den Bühnenvertrieb ihrer Werke anvertraut haben. Ihren Fall vorzulegen
und sie um Zustimmung zu bitten, Lindemann auszusperren. Ich mute natürlich
damit den Autoren zu, auf ein Aufführungsrecht in Düsseldorf eventl. zu
gunsten ideeller Interessen zu verzichten. Ich weiss nun nicht, ob Ihnen das
recht ist, da ich doch dabei von Ihrem Fall ausgehen müsste. Ich möchte jeden-
falls diesen Schritt nicht tun, ohne Ihre Meinung darüber zu hören.
Anliegend eilaube ich mir, Ihnen die diesjährige Abrechnung zu überrei-
chen. Sie finden hier auch die Honorare für die in Druck befindlichen Neuauf-
lagen gutgeschrieben:
für „Anatol“ 4. - 5. Auflage 1. Zälfte. —
Bea, 2 Geldt den 2. Fehl,
„Liebelei“ 6.
Speupu
„ Grüne Kakadu“ 4. “
Das Ihnen zustehende Honorar von M. 1460.- (Sintausendvierhundertund-
fünfzig Mark) lasse ich auf Ihr Conto bei der Bodenoreditanstalt in Wien
einzablen.
besten Grössen Ihr ergebener
Fischer