B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 248

zu übernehmen. Das könnte man ja der Sicherheit wegen
auch für Ihr nächstes Drama ins Auge fassen. Aber ich
mache Sie darauf aufmerksam, dass diese Leute dann ei-
nen erheblichen Anteil am Gewinn als Aequivalent ver-
langen, denn die Vertriebsprovision allein steht doch
nur in den seltensten Fällen im Verhältnis zu den
Kosten für einen solchen weitgehenden Schutz. Ich wer-
de mich inzwischen über die Bedingungen bei dieser
Bühnenagentur erkundigen. Mit der Inhaberin derselben
Agentur, Miss Alice Kaiser, habe ich vor einiger Zeit,
als sie in Berlin war, die Möglichkeit besprochen,
Ihre älteren Dramen, die in Amerika nicht geschützt
sind, übersetzen und aufführen zu lassen. Zu näheren
Vereinbarungen ist es noch nicht gekommen, aber die
Dame hat mir vor einiger Zeit geschrieben, dass sie
die Vorarbeiten in Angriff genommen hat. Inzwischen
habe ich mich über die Bedingungen erkundigt, sobald
ich darüber Nachricht habe, hören Sie Näheres von mir.
Da die Dramen in Amerika ohnehin frei sind, so könnte
sie auch ohne unsere Zustimmung die Uebersetzung und
Ferwertung in Amerika unternehmen. Ich denke doch,
dass Ihr Vertrag mit Entsch für Ihre älteren Arbeiten
einem solchen Abkommen nicht im Nege stehen würde,
da die Arbeiten, wie gesagt, in Anerika frei sind.
Ich reiss nicht, ob Entsch von Ihnen für alle
Sprachen ein Recht erworben hat. Für die Dauer des
Urheberrechts" bezieht sich doch wohl nur auf die
deutsche Originalausgabe, das will heissen: dreissig
Jahre nach dem Tode.
Ihren Novellenband noch vor Nethnachten, d. h. in
14 Tagen herzustellen, ist ganz unmöglich. Nünschen
Sie, dass das Buch Anfang Februar erscheint, so müss¬