B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 466

S. Fischer, Verlag, Berlin,
kläre Sie darüber einfach auf, damit Sie sich nicht durch unklare
Flunkereien in der Vertretung Ihrer Interessen bei mir unsicher fühlen.
Nachdem ich den Bühnenvertrieb meinem Verlag angegliedert habe, haben
es alle andern Verleger auch getan, und ich kann Ihnen die Versicherung
geben, dass keiner der guten Verleger weniger für die Stücke seines
Verlages tut als Herr Sliwinski, im Gegenteil, ich glaube, mehr. Die
Theater, deren Adressen ich hier beilage, bekommen unsere Zirkulare, ich
weise die Bühnen ausdrücklich noch einmal auf den "Anatol" hin.
Glauben Sie dennoch, dass Ihre Interessen für "Anatol" in Amerika
besser durch Sliwinski vertreten werden, so fragen Sie doch einmal
direkt bei Sliwinski an, bei welcher Bühne er den "Anatol" in Amerika
anbringen und welche Garantie er dort erzielen könnte. (Vielleicht hat
er eine direkte Anfrage bekommen, die er royaler Weise mir hätte über-
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mitteln müssen). Ich stelle also anheim, dass Sie mit Sliwinski wegen
des "Anatol" direkt in Verbindung treten.
Das "Weite Land" ihm zu übergeben, hat einstweilen wirklich gar
keinen Zweck. Warten Sie doch die Erfolge mit "Anatol" in Amerika ab,
und bedenken Sie auch, dass Amerika für das "Weite Land" nicht reif
genug ist.
Den zweiten Band des Nibelungenliedes bitte ich Sie, direkt an
den Tempel-Verlag G. m. b. H., Leipzig, Seeburgstr. 57 zurückzusenden,
ich habe veranlasst, dass Ihnen dafür ein anderes Exemplar zugeht.
Die neuen Auflagen des "Medardus" werden nicht ausbleiben, einst-
weilen haben wir noch einigen Vorrat.
Mit herzlichen Neujahrsgrüssen von uns zu Ihnen
Ihr ergebener
Tische