B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1888-1914 Originale, Seite 581

setzung mit allen Rechten gefordert. In einem früheren Fall habe ich
mit Ladyschnïkow ganz gute Erfahrungen gemacht.
Die "Hirtenflöte" ist offenbar in Russland nach dem Abdruck
in der Rundschau übersetzt und veröffentlicht worden, was gewöhnlich
bei wichtigen Veröffentlichungen der Fall ist.
Die amerikanische "Anatol"-Affäre liegt so, dass Miss Kaiser
pro Aufführung
für 8 Städte inclusive Chicago 150 Dollars’kontraktlich zugesichert
hat, bei einer Garantie von 300 Dollars. Wir haben den Gegenvertrag
noch nicht vollziehen können, weil ja vorher, auf Ihre Veranlassung,
mit Mr. Browne prinzipiell vereinbart wurde, dass er "Anatol" in
Chicago zu 10 % Tantieme aufführt. Weder Browne noch die Kaiser wolle
für Chicago zurücktreten, indessen hoffe ich doch, dass sich zwischen
Ames und Browne ein Modus finden wird, wonach die Abmachung mit der
Kauser ratifiziert werden kann. Die Correspondenz darüber ist in
Schwebe.
Ich kenne Ihre Vereinbarung mit Granville Karker nicht. Hat
er aber wegen "Anstol" mit Ihnen einen Vertrag geschlossen, so hat
er doch kein Recht, ohne Ihre Zustimmung seine Uebersetzung zu einem
Libretto für eine Operette umarbeiten zu lassen. Da aber andererseit
"Anatol" in England nicht geschützt ist, so ist doch sehr die Frage,
ob im Prozessfall etwas auszurichten ist.
Von Ihren Wünschen bezüglich "Professor Bernhardi" haben wir
Notiz genommen. Die Buchausgabe soll doch wohl mit der Erstaufführung
in Wien, also Anfang Dezember herauskommen?
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
F. Fischer