B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 115

zes
S. FISCHER / VerLAG
Bankkonto: Deutsche Bank, Depositenkasse, P Berlin, Postscheckkonto. Berlin 16 j^2
BERLIN W 57, BÜLÖWSTRASSE 90
Ferneuf: Lützow 1662, 6162 und 9292
10. April 1918
F/Si.
Herrn Dr. Arthur Schnitzler
Wien
Lieber Freund!
Wenn ich in meinen Briefen von österreichischen Autoren gesprochen
habe, so ist das nur im Zusammenhang mit der Möglichkeit der Papier-
beschaffung in Oesterreich ausschliesslich für die Zwecke Österreichi-
au moins ou une autre ville
scher Autoren zu verstehen. Es ist ein Irrtum von Ihnen, dass die
Kriegswirtschaftsstelle, oder dass wir jemals einen Unterschied zwischen
deutschen und österreichischen Autoren gemacht haben. Die Kriegswirt-
schaftsstelle weiss nicht einmal, dass österreichische Autoren bei mir
erscheinen, das würde sie auch garnichts angehen, denn ich bekomme
mein Papierkontingent für meinen Verlag zugeteilt und nicht für ein-
zelne Autoren. Unabhängig davon haben sich einzeln Autoren durch
besondere Protektion darum bemüht, für ihre Bücher ein Extra-Kontingent
zu bekommen; das ist in zwei Fällen gelungen. Da ich den Namen Hauptmann
im Zusammenhang mit den Gesammelten Werken nannte, so sei bemerkt, dass
Hauptmann damit bisher keinen Erfolg hatte.
Es bedurfte demnach nicht der ausdrücklichen Versicherung, dass
österreichische Autoren den deutschen gegenüber nicht zurückgestellt
werden. Diese Bemerkung stand in meinem Brief, der an Zifferer, be-
ziehungsweise an die Adresse Prinzhorns gerichtet war. Eine perzen-
tuelle Verteilung des Papiers war im Verhältnis zum Verbrauch des
vorigen Jahrs für die einzelnen Autoren zu verstehen, das regelt sich