B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 116

S. FISCHER / VerLAG
2. Blatt
durch die Tatsache des Bedarfs von Neuauflagen und Neudrucken von
selbst.
Ich habe im vorigen Jahr meine Vorräte nicht geschont, um auch allen
Ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, und es ist selbstverständlich,
dass ich auch in diesem Jahr nach Massgabe meiner Kräfte bemüht bleibe,
die notwendigen Neuauflagen und neuen Bücher zu drucken. Neue Bücker
angestammter Autoren werde ich, soweit es möglich ist, drucken, und so
hoffe ich auch Ihre Hovelle und Ihr Drama drucken zu können. Nach meinem
Gefühl haben Sie keine Veranlassung, die Last der gegenwärtigen Papier-
not an Ihrem Werk zu spüren. " Sterben" und "Dämmerseelen" werden neu
gedruckt, es fehlt einstweilen zur „ Die Frau des Weisen“ (Absatz
1917: 168 Exemplare ("Der Schleiender Beatricen ( Absatz 1917 : 94 Exem
plare) und » Der Weg ins Freie". Von 32 Werken fehlen augenblicklich
vier. Und ich hoffe alle, mit Ausnahme der Gesammelten Werke, drucken
zu können. Für die Gesammelten Werke, die doch nur eine Zusammenfassung
der Einzelwerke sind, werde ich Papier hier in Deutschland nicht auf-
bringen können. Diese Werke verschlingen ein grosses Papier-Quantum,
bei verhältnismässig sehr geringem Gewinn. Eine ideelle Schädigung
entsteht aus dem Fehlen der Gesammelten Werke nicht und der Gewinnent-
gang, der sich daraus etwa für Sie ergibt, wird durch den Druck
neuer Bücher wieder eingeholt.
Wollen Sie sich direkt an die Kriegswirtschaftsstelle wenden, so
bleibt Ihnen das natürlich überlassen, ich mache mir keine Hoffnung,
dass Sie damit einen Erfolg haben. Ich glaube nicht, dass mich die
Kriegswirtschaftsstelle darüber befragen wird, und ich brauche nicht zu
sagen, dass ich meinerseits alles tun werde, um Ihren Antrag gegebe-
nenfalls zu unterstützen.
Ich bin selbstverständlich jederzeit bereit, nach Wien zu kommen,