B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 124

13. April 1918
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Herrn Dr. Paul Zifferer
Wien
Sehr verehrter Herr Doktor!
Ich habe Ihre Zeit in dieser Angelegenheit so ungebührlich in
Anspruch genommen, dass ich etwas beschämt bin, von Ihnen einen Brief
zu bekommen, der einer Rechtfertigung ähnlich sehen könnte. Gestatten
Sie mir auch meinerseits die Entwickelung der Dinge mit wenigen Worten
zu kennzeichnen.
Es ist ganz richtig, ich habe mich nach und nach zu der Anschauung
entwickelt, dass eine österreichische Filiale meines Verlages gut wäre
und war mir durchaus bewusst, dass Papier für mich nur unter dieser
Voraussetzung in Oesterreich zu erlangen wäre. Aber dann kamen zwei
Depeschen von Ihnen, die die Angelegenheit auf ein anderes Geleise
geschoben haben. Erst Ihr letzter Brief hat mir zu den Depeschen den
Kommentar geliefert. Mir fehlte der Einblick in die Entwickelungsstappen,
die zu dem Angriff Prinzhorns geführt haben. Erst jetzt weiss ich, das
er in seiner Eigenschaft als Präsident der Papierverwortungs-Zentrale
mit der Angelegenheit befasst war.
Aber nun bitte urteilen Sie selbst, wie sich die Sache bei mir
spiegeln musste, als ich Ihre Depesche von 29. März bekommen habe. Sie
zitieren einen Brief Prinzhorns, in dem folgender Passus zu lesen in
" Mir scheint, dass Fischer lediglich Interesse für sein Fapier
und dass ihm die Gründung österreichischen Verlage###gleichgiltig
Damit, dass Fischer lediglich Aufsichterat eines Unternehmens
das wir zu gründen hätten, ist uns nicht gedient. Wie i