B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 125

vorgestellt habe, müsste Fischer Spiritusrektor der ganzen Sache
sein und wir hätten lediglich für gewünschtes Kapital Druck und Papier
zu sorgen. Sie werden mir zugeben müssen, dass ich daraus eine
Pression Prinzhorns entnehmen musste, dass ich den Endruck haben
musste, dass Prinzhorn meine Arbeitskraft für den vorgeschlagenen
grossangelegten österreichischen Verlag forderte und dass sich hier
nicht der Präsident einer Papierverteilungsstelle, sondern der Gründer
eines österreichischen Verlages äussert, für den er meine ganze Kraft
gebieterisch fordert. Ich habe Hofmannsthal die Depesche gezeigt, er
war der Meinung, dass nun Prinzhorn den österreichischen Verlagsplan
mit meiner Hilfe erzwingen will. Und Sie selbst, sehr verehrter Herr
Doktor, haben mir ja in einer früheren Depesche mitgeteilt, der Plan
werde ohne mich realisiert werden, wenn ich nicht zum 4. April nach
Wien käme.
Ich bitte Sie, davon überzeugt zu sein, dass ich nach wie vor dem
Plan einer österreichischen Filiale meines Verlages, wenn nicht enthu-
siastisch, aber doch mit denselben Gefühlen gegenüber stehe, wie bei
unsern persönlichen Verhandlungen. Noch jetzt bin ich dazu bereit,
wenn sich die Papierfrage unabhängig von den vorgeschlagenen Projekt
des grossen österreichischen Verlages trennen lässt; wenn also ledig-
lich das Papier meiner österreichischen Filiale zugeteilt wird.
Wie dem aber auch sein mag, ob der Plan nun ins Wasser fällt, oder
ob er noch zu retten ist, meiner Dankbarkeit für Ihr lebhaftes Inte-
resse und für Ihre unausgesetzten Bemühungen dürfen Sie versichert
bleiben.
Mit vielen Grüssen
Ihr ergebener