B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 140

S. FISCHER / VerLAG
3. Blatt
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von mir bekommen Sie M 1,10, bei einem Ladenpreis von M 5.- also mehr
als 20 %. Das Gleiche ist mit dem Honorar für die neuen Auflagen
von »Der Weg ins Freie» der Fall: vom Friedenspreis von 5 Mk. M. 1,25,
jetzt bei einem Ladenpreis von M 7.- M 1,45, also mehr als 20 %.
an
Sie werden besser tun; daraus den Schluss zu ziehen, dass ich den
jetzigen Preisen nur einen ganz minimalen Gewinn habe, als dass Sie
etwa daraus folgern, ich könnte meinen Friedensgewinn ohne Schaden
für mich wesentlich schmälern.
Sie verweisen auf den „Ketzern und da will ich Ihnen im Vertrauen
sagen, dass Hauptmann für den Aufschlag von 50 Pfg. für die neuen
Auflagen des Buches überhaupt kein Honorar bekommt. Dieses Buch ist
geringer im Umfang wie das Ihre und die Herstellungskosten billiger,
so dass ich mich da mit einer Preiserhöhung von 50 Pfg. auf das bro¬
schierte Exemplar begnüge.
Und nun die Wiener Filiale, die ich eigentlich nur Ihretwegen
«
eingerichtet habe. Sie droht mir ein kostspieliges Abenteuer zu werden,
m m m
denn ich bin in den Händen Prinzhorns, der auch die Druckerei in
seiner Gewalt hat. Ich fürchte, es gibt eine unmögliche Situation,
weil zu den sehr viel höheren Preisen noch kostspielige Frachtspesen
hinzukommen.
Für die illustrierte Ausgabe stehe ich mit Meid in Verbindung.
Er will 5-6 Illustrationen zeichnen und ich muss das Buch erst kalku-
lieren, bevor ich Ihnen ein Honoraranerbieten mache. Ich will Ihren
aber gleich sagen, dass die normalen Tantiemen für illustrierte Bücher
auch in Friedenszeiten nicht in Frage stehen, denn es kommen ja noch
Honorarkosten für den Künstler und viel höhere Papier- und Druckkosten
in Betracht, weil diese Bücher ganz anders ausgestattet werden müssen,