S. FISCHER/VERLAG
2. Blatt
geworden, denn die Papierfabriken haben keine Kohlen und keine Zellulose.
Das hat weiter zur Folge, dass jetzt eine phantastische Steigerung der
Papier- und Herstellungskosten erfolgt ist, die sich besonders in den
nachfolgenden Publikationen bemerkbar machen wird.
Es wird wohl kaum einen belletristischen Verlag geben, der seinen
Betrieb trotz aller Schwierigkeiten so vollkommen aufrecht erhalten hat
###ie der meinige. Sie haben im vorigen Jahr Honorare im Betrage von
98399 Mark bekommen, es sind also alle Vorteile der Konjunktur für Sie
ausgenutzt worden. Im Jahre 1917 haben die Honorare nur 21550 Mark betragen,
1918 M. 38889. -
Unter der Papiernot leiden alle Verleger. Von Ihren Werken fehlen
zur Zeit: "Frau des Weisen", "Freiwild" und "Marionetten" (Bücher, die
notorisch sehr schwach gehen), bei einem Bestand von 30 Einzelwerken
und einer sehr umfangreichen 7 bändigen Gesamtausgabe ein lächerlich
geringer Prozentsatz, der im Verhältnis zum Gesamtobjekt eine Lappalie
an entgangenem Honorar bedeutet, während Sie andererseits eine ganz
bedeutende Steigerung Ihrer Einnahmen zu verbuchen haben. Hätten die
Papierfabriken einigermassen pünktlich geliefert, so wäre die Gesamtausgabe
längst fertig. Ich kann also nicht zugeben, dass ein "Missverhältnis"
zwischen der Zahl der zum Verkauf stehenden Exemplare und der Nachfrage
besteht. Gewiss, die Nachfrage ist zeitweilig grösser, sie ist dann
wenn die Neuauflagen auf den Markt kommen, rasch ausgeglichen.
Es kommt hinzu, dass die Transportverhältnisse mit Oesterreich
einen geregelten Verkohr nahezu ausschliessen. Das ist einer der Gründe
weshalb ich schon im vorigen Jahr auf die Fortführung der Filiale in Wien
verzichten musste. Die weiteren liegen darin, dass die Buchdrucker und
Buchbinder unzuverlässig funktioniert haben und dass eine ganz bedeutende
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geworden, denn die Papierfabriken haben keine Kohlen und keine Zellulose.
Das hat weiter zur Folge, dass jetzt eine phantastische Steigerung der
Papier- und Herstellungskosten erfolgt ist, die sich besonders in den
nachfolgenden Publikationen bemerkbar machen wird.
Es wird wohl kaum einen belletristischen Verlag geben, der seinen
Betrieb trotz aller Schwierigkeiten so vollkommen aufrecht erhalten hat
###ie der meinige. Sie haben im vorigen Jahr Honorare im Betrage von
98399 Mark bekommen, es sind also alle Vorteile der Konjunktur für Sie
ausgenutzt worden. Im Jahre 1917 haben die Honorare nur 21550 Mark betragen,
1918 M. 38889. -
Unter der Papiernot leiden alle Verleger. Von Ihren Werken fehlen
zur Zeit: "Frau des Weisen", "Freiwild" und "Marionetten" (Bücher, die
notorisch sehr schwach gehen), bei einem Bestand von 30 Einzelwerken
und einer sehr umfangreichen 7 bändigen Gesamtausgabe ein lächerlich
geringer Prozentsatz, der im Verhältnis zum Gesamtobjekt eine Lappalie
an entgangenem Honorar bedeutet, während Sie andererseits eine ganz
bedeutende Steigerung Ihrer Einnahmen zu verbuchen haben. Hätten die
Papierfabriken einigermassen pünktlich geliefert, so wäre die Gesamtausgabe
längst fertig. Ich kann also nicht zugeben, dass ein "Missverhältnis"
zwischen der Zahl der zum Verkauf stehenden Exemplare und der Nachfrage
besteht. Gewiss, die Nachfrage ist zeitweilig grösser, sie ist dann
wenn die Neuauflagen auf den Markt kommen, rasch ausgeglichen.
Es kommt hinzu, dass die Transportverhältnisse mit Oesterreich
einen geregelten Verkohr nahezu ausschliessen. Das ist einer der Gründe
weshalb ich schon im vorigen Jahr auf die Fortführung der Filiale in Wien
verzichten musste. Die weiteren liegen darin, dass die Buchdrucker und
Buchbinder unzuverlässig funktioniert haben und dass eine ganz bedeutende