B121: Fischer, Salomo_SF an Arthur Schnitzler 1915-1930 Originale, Seite 244

S. FISCHER/VERLAG
3, Blatt
Verteuerung durch sehr hohe Transportkosten eingetreten ist. Im Uebrigen
ist mir auch durch die Valuta-Verhältnisse ein grosser Schaden erwachsen;
ich übertreibe nicht, wenn ich Ihnen sage, dass mich das Wiener Abenteuer
etwa 40 000 Mark gekostet hat. Wir haben damals Kronen zu 170 für 100 Mk.
in Zahlung nehmen müssen, und wenn wir jetzt Honorare in Oesterreich in
Mark auszahlen wollen, so verlieren wir daran 200 %.
Sie waren damals der Meinung, dass auch der Verlag Georg Müller und
Kurt Wolff in Wien Filialen unterhalten; das hat sich schnell genug als
ungangbar herausgestellt, und selbst österreichische Verleger ziehen es
vor, trotz der schlechten österreichischen Valuta Bücher in Deutschland
drucken zu lassen.
Herr Wunderlich, der "Kiebitz, dem kein Spiel zu hoch ist", meint,
Gouvernement même avec le
man könnte ja das Papier aus der Schweiz beziehen. Nun das ist ein Irrtum
er meint offenbar aus Finnland. Sie sollten einmal die Probe aufs Exempel
machen und Herrn Wunderlich fragen, zu welchem Ladenpreis er die sieben-
bändige Gesamtausgabe auf finnischem Papier gedruckt, herausgeben könnte
und welches Honorar er Ihnen dafür bezahlen kann. Sie würden bei einem
ernst zu nehmenden Verleger dabei Ihr blaues Wunder erleben. Ich könnte
vielleicht die Einfuhr von finnischem Papier bewilligt bekommen, aber der
Preis stellt sich durch die Valuta und Fracht so enorm hoch, dass dadurch
zunächst wenigstens der Ladenpreis Ihres Gesamtwerks so verteuert würde,
dass sein Absatz gefährdet wäre.
Bei der gegenwärtigen Kalkulation und dem Anteil, den die Herstellungs-
und Vertriebskosten (mit deutschem Papier) beanspruchen, bleibt für einen
Gewinn des Verlegers ohnehin kam Raum, wenn der Ladenpreis eine vernünftige
Begrenzung nach oben finden soll. Auch die Einbandkosten sind in den letzten
Woohem um das Dreifache gestiegen, und trotz der Erhöhung der Einband-