62
B. T. R.
Syloesternacht
Gedichtet zu Wien Ende December 1824.
Gewidnet meinem innigstgeliebten Großvater.
Des scheidenden Jahres letzte Stunden
Lasst uns in dem Kreise der Lieben begeße.
Bald ist ja das Jahr für immer entschwungen,
Und keiner von uns wird es wiedersehen.
Hört ihr es her von dem Turme schallen
Zwölf Schlägeverkünden die Mitternacht
-63-
Die könne verklingen, die Schläge verfallen,
Verflossen ist nun die Pylvester nacht.
Ein Fahr ist verrauscht, im Fahrist verflogen,
Ees ruht in dem Heer der Vergangenheit,
Zu den andern ist es hingezogen,
Die längst schon hinwegnahm die eilende Zeit.
Viel liegen seit vorigem Jahr wohl begroben,
Und können die liebliche Welt nicht mehr sehn;
Drum freut auch, die jetzt noch zu jeder haben,
dem das Leben ist kurz, und die Welt ist so schön.
Die Zeit entflieht, so mit riesiger Schritten,
Und niemals mehr kehr die entflohne zurück,
Drumlasst uns den ewig Allmächtigen bitten.
„O schenk“ uns noch lange des Rebers Glück“
Ortet trinkt in die Kunde, und lassumb singen!
Es sei keine Ernst, von Leiden beängt,
Die kommende Jahre, sie können und bringen,
Was keiner der Menschen bis helzte noch denks¬
B. T. R.
Syloesternacht
Gedichtet zu Wien Ende December 1824.
Gewidnet meinem innigstgeliebten Großvater.
Des scheidenden Jahres letzte Stunden
Lasst uns in dem Kreise der Lieben begeße.
Bald ist ja das Jahr für immer entschwungen,
Und keiner von uns wird es wiedersehen.
Hört ihr es her von dem Turme schallen
Zwölf Schlägeverkünden die Mitternacht
-63-
Die könne verklingen, die Schläge verfallen,
Verflossen ist nun die Pylvester nacht.
Ein Fahr ist verrauscht, im Fahrist verflogen,
Ees ruht in dem Heer der Vergangenheit,
Zu den andern ist es hingezogen,
Die längst schon hinwegnahm die eilende Zeit.
Viel liegen seit vorigem Jahr wohl begroben,
Und können die liebliche Welt nicht mehr sehn;
Drum freut auch, die jetzt noch zu jeder haben,
dem das Leben ist kurz, und die Welt ist so schön.
Die Zeit entflieht, so mit riesiger Schritten,
Und niemals mehr kehr die entflohne zurück,
Drumlasst uns den ewig Allmächtigen bitten.
„O schenk“ uns noch lange des Rebers Glück“
Ortet trinkt in die Kunde, und lassumb singen!
Es sei keine Ernst, von Leiden beängt,
Die kommende Jahre, sie können und bringen,
Was keiner der Menschen bis helzte noch denks¬