Das absolut zutreffende Wort zur Be-
zeichnung des Tyrpus existiert in der Sprache
ebensowenig als eben der Typusin der Wirk-
lichkeit vorkommt — und so geht es bei der No-
menklatur nicht ganz ohne Willkür ab.
Mit den Bezeichnungen, die hier angewandt
sind (Priester, Staatsmann, Philosoph, Histori¬
ker, Dichter, Pfaffe, Politiker, Sophist, Journa-
list, Literat) sind keineswegs Berufsarten oder
spezifische Begabungen gemeint, sondern
eben Geistesverfassungen; zu denen die ent-
sprechenden spezifischen Begabungen eine grö-
Bere oder geringere Affinität besitzen, und deren
Vorhandensein die Repräsentanten der betref¬
fenden Typen zu den entsprechenden Berufen
zu disponieren pflegt.
Ebensowenig wie durch den auf- und abstei-
genden Charakter der Dreieckseiten eine gei¬
stige Rangordnung der Urtypen angedeutet
sein soll, ebensowenig wird durch die Anordnung
rechts und links eine Gesinnung irgendwelcher
Art ausgedrückt. Oben und unten, rechts und
links, hinauf und hinab haben hier nur graphi¬
sche Bedeutung, und durch die Anordnung
der Typen innerhalb des Diogramms soll im
wesentlichen nur das Verhältnis der Typen
zueinander festgestellt werden.
An den einander entsprechenden Punkten des
oberen und des unteren Dreiecks sind immer
diejenigen Geistestypen gegenübergestellt, zwi-
schen denen gewisse Analogien äußerer und
innerer Art bestehen, Analogien von so zwingen-
der Art, daß die Repräsentanten der betreffenden
Typen sich oft durch nichts anderes als durch
ihre Vorzeichen plus und minus von ein¬
ander zu unterscheiden scheinen, was freilich
genügt, um sie zu den vollkommensten Gegen-
sätzen zu machen.
Die Grenzlinie, die das obere von dem
unteren Dreieck scheidet, ist ideell unüber¬
schreitbar, und jede Geistesverfassung
als solche ist angeboren, einheitlich und
unveränderlich. Es gibt keine Über¬
gänge von den positiven Typen zu den nega-
tiven Typen, vom Menschen, wie wir die
Repräsentanten im obern, zum Un-Men-
schen, wie wir die Repräsentanten im untern
Dreieck nennen dürfen.
Es gibt auch keine Übergänge von einem
Hyp zum andern im gleichen Dreieck. Wir
begegnen natürlich gelegentlich einem philoso¬
phisch angelegten Staatsmann, einem priester¬
lichen Dichter, einem historisch gerichteten
Philosphen, einem journalistisch eingestellten
Politiker, einem literatenhaften Sophisten usw.;
aber eine eingehende Betrachtung und mehr
noch der Blick des Menschenkenners wird den
eigentlichen Kern, wird die ursprüngliche
9
zeichnung des Tyrpus existiert in der Sprache
ebensowenig als eben der Typusin der Wirk-
lichkeit vorkommt — und so geht es bei der No-
menklatur nicht ganz ohne Willkür ab.
Mit den Bezeichnungen, die hier angewandt
sind (Priester, Staatsmann, Philosoph, Histori¬
ker, Dichter, Pfaffe, Politiker, Sophist, Journa-
list, Literat) sind keineswegs Berufsarten oder
spezifische Begabungen gemeint, sondern
eben Geistesverfassungen; zu denen die ent-
sprechenden spezifischen Begabungen eine grö-
Bere oder geringere Affinität besitzen, und deren
Vorhandensein die Repräsentanten der betref¬
fenden Typen zu den entsprechenden Berufen
zu disponieren pflegt.
Ebensowenig wie durch den auf- und abstei-
genden Charakter der Dreieckseiten eine gei¬
stige Rangordnung der Urtypen angedeutet
sein soll, ebensowenig wird durch die Anordnung
rechts und links eine Gesinnung irgendwelcher
Art ausgedrückt. Oben und unten, rechts und
links, hinauf und hinab haben hier nur graphi¬
sche Bedeutung, und durch die Anordnung
der Typen innerhalb des Diogramms soll im
wesentlichen nur das Verhältnis der Typen
zueinander festgestellt werden.
An den einander entsprechenden Punkten des
oberen und des unteren Dreiecks sind immer
diejenigen Geistestypen gegenübergestellt, zwi-
schen denen gewisse Analogien äußerer und
innerer Art bestehen, Analogien von so zwingen-
der Art, daß die Repräsentanten der betreffenden
Typen sich oft durch nichts anderes als durch
ihre Vorzeichen plus und minus von ein¬
ander zu unterscheiden scheinen, was freilich
genügt, um sie zu den vollkommensten Gegen-
sätzen zu machen.
Die Grenzlinie, die das obere von dem
unteren Dreieck scheidet, ist ideell unüber¬
schreitbar, und jede Geistesverfassung
als solche ist angeboren, einheitlich und
unveränderlich. Es gibt keine Über¬
gänge von den positiven Typen zu den nega-
tiven Typen, vom Menschen, wie wir die
Repräsentanten im obern, zum Un-Men-
schen, wie wir die Repräsentanten im untern
Dreieck nennen dürfen.
Es gibt auch keine Übergänge von einem
Hyp zum andern im gleichen Dreieck. Wir
begegnen natürlich gelegentlich einem philoso¬
phisch angelegten Staatsmann, einem priester¬
lichen Dichter, einem historisch gerichteten
Philosphen, einem journalistisch eingestellten
Politiker, einem literatenhaften Sophisten usw.;
aber eine eingehende Betrachtung und mehr
noch der Blick des Menschenkenners wird den
eigentlichen Kern, wird die ursprüngliche
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