Kritken. (Charcot)
Entstehung der nervösen Störung. Er tritt dem
so verbreiteten Vorurteil entgegen,dass es die
Unbeständigkeit, der unvermittelte, unerklärliche
Wechsel der Symptome sei, welche das Charakte¬
ristische der Hysterie ausmachen und hebt die
Beständigkeit der Erscheinungen hervor, welche
insbesondere Fälle von männlicher Hysterie aus-
zeichnen. Die 6 Fälle, welche uns hierauf vorge-
führt werden, sind wohl Muster von klassischen
Krankengeschichten.und jede einzelne bietet dem
Autor Gelegenheit,das hochinteressante Thema
von einem anderen Gesichtspunkte zu beleuchten.
Hier werden die typischen Anfälle geschildert,
dort Bemerkungen über die hysterogenen Zonen
eingeschaltet; anderswo wird die Geschichte ei-
ner hysterischen Lähmung erzählt, die nach ihrem
Verschwinden durch Augustion neu erzeugt werden
konnte.
Man wird vielleicht nicht überall ge¬
neigt sein, die Ansichten Charoot s in ihrem gan-
zen Umfange gelten zu lassen - und es hat sich
auch faktisch, als Dr. Freud kürzlich in der
k.k.Gesellschaft der Aerzte zu Wien das Thema
zur Sprache brachte, eine lebhafte Diskussion
entwickelt,-stets aber wird man den Geist der
Auffassung,die Klassizität der Darstellung be-
wundern müssen, welche den grossen Pariser Ner-
venpathologen wie in seinen früheren,so auch in
seinem neuesten Werke charakterisieren, und es
wird wohl geraten sein, der Sache jenen partei-
losen Ernst entgegenzubringen, welcher vielleicht
gerade in diesem so jungen Kapitel der Medizin
sehr am Platze erscheinen möchte. Bei uns wurde
der männlichen Hytserie aus dem Grunde bisher
keine so lebhafte Aufmerksamkeit geschenkt, weil
sie hier nicht so oft vorzukommen scheint, wie
Entstehung der nervösen Störung. Er tritt dem
so verbreiteten Vorurteil entgegen,dass es die
Unbeständigkeit, der unvermittelte, unerklärliche
Wechsel der Symptome sei, welche das Charakte¬
ristische der Hysterie ausmachen und hebt die
Beständigkeit der Erscheinungen hervor, welche
insbesondere Fälle von männlicher Hysterie aus-
zeichnen. Die 6 Fälle, welche uns hierauf vorge-
führt werden, sind wohl Muster von klassischen
Krankengeschichten.und jede einzelne bietet dem
Autor Gelegenheit,das hochinteressante Thema
von einem anderen Gesichtspunkte zu beleuchten.
Hier werden die typischen Anfälle geschildert,
dort Bemerkungen über die hysterogenen Zonen
eingeschaltet; anderswo wird die Geschichte ei-
ner hysterischen Lähmung erzählt, die nach ihrem
Verschwinden durch Augustion neu erzeugt werden
konnte.
Man wird vielleicht nicht überall ge¬
neigt sein, die Ansichten Charoot s in ihrem gan-
zen Umfange gelten zu lassen - und es hat sich
auch faktisch, als Dr. Freud kürzlich in der
k.k.Gesellschaft der Aerzte zu Wien das Thema
zur Sprache brachte, eine lebhafte Diskussion
entwickelt,-stets aber wird man den Geist der
Auffassung,die Klassizität der Darstellung be-
wundern müssen, welche den grossen Pariser Ner-
venpathologen wie in seinen früheren,so auch in
seinem neuesten Werke charakterisieren, und es
wird wohl geraten sein, der Sache jenen partei-
losen Ernst entgegenzubringen, welcher vielleicht
gerade in diesem so jungen Kapitel der Medizin
sehr am Platze erscheinen möchte. Bei uns wurde
der männlichen Hytserie aus dem Grunde bisher
keine so lebhafte Aufmerksamkeit geschenkt, weil
sie hier nicht so oft vorzukommen scheint, wie