Daß für jedes Eckopium eine spezielle Separation gilt, sondern man
muss die betreffende Operation für jeden Krankheitzustand anders
modificieren und indicieren
1.) Bei Eckopium acutum muss der ursächliche Process behandelt
werden durch Tonchirn und Compression der hervorgestültigten
Coniunction.
2) Frei E. luxurians und senilé sind die Ursache ein hypatòphi¬
render Bindesautprocess, folglich muss man diesen behandeln, mit
Notras argent und Caprum kulfuricum touchiren, um einerseits
die Gefäße zur Contraction zu bringen, anderseits die Gewebe straff
zu machen, sozusagen um die Gewebe zu gerben. Da auch eine
Blepharadenitis besteht, muss man auch diese behandeln. Andrer-
seits werden die Lider durch einen gutsitzenden Verband, z. B. beim
Echopium luxuruans redressirt, beim E senile durch Anstemmung
am Nasenfertsatz des Oberkiefers nach aufwärts gekehrt und ge¬
presst. Nur selten reicht man mit dieser Behandlung aus und
man muss zu operativen Behandlungen greifen. Solche sind der
Fadenöperation, und wenn der Lidrand schon zu stark verlängert
ist, die Parsographie, wodurch einestheils der Eidrand gehoben, und
restheils verkürzt wird.
3) Bei falschen Eckopien, g. k. bei E. paralyticum wird die Ta¬
cialisparex erst zu behandeln sein, da aber das zulange dau¬
ert, um die Bildung von erotischen Geschwüren infolge des Lago¬
phtialmus zu verhindern, wird man durch Tarsographie den
Lidspalt schließen und so den Bulbus schützen,
4.) bei dem durch Narbenzug bedingten Echopium, Ectropi¬
um cicatriceum sind die Aperations methoden mannig,
sach:
a) Hier kann man die Narbe loslösen und den Substanzver¬
lust durch Verschiebung der nachbarlichen Haut decken; der
Spalt wird dann veraäht.
(ß) Bei schmalen hehnenartig ausgebreiteten Narben genügt es
oft, die Narbe auszuschneiden und den Wundrand zu Vereiniger
p) Sind die Narbenzuge groß, so kann man das Lid losprächeriren
und den Substanzferlust entweder durch Verschieben der Haut
decken oder mit gestielten Hautlappen aus der Nachbarschaft
oder nicht gestielten Lappen aus entfernten Korpergegen.
den decken. Reverdinsche Transplantation
IX. Entropium
Entropium ist eine Einwärtsrollung des Lides bedingt
durch eine spaetische Contraction des Musculus subfarsalis
und arbicularis.
Arten des Entropium
1) Entropium spasticum hervorgebracht durch spastische Con¬
traction des Musc. orbicularis palpebrac, welche spastische
Contraction fast immer eine Reflexbewegung ist und zu¬
stande kommt bei heftigen Reizen im vorderen Ciliargebiet
z. B. bei hapetischen Processen, fremden Körpern in der
Hornhaut im Budehautsack (einwärtsgewachsene Cilien) -
Ein Reiz des Prigeminus geht durch das Centrum auf dem
Weg des Facialis zum M. Abic. und verursacht reflectoris et
eine Contraction desselben Bis auf einen gewissen Grad ver¬
trägen Bulbus und Lid die Contraction. Wenn diese aber
einmal so stark wird, daß sie den Widerstand des Bulbus
übersteigt, so wird nicht mehr Schleinhaut mit Schleimhaut sich
berühren, sondern der Intermarginalrand wird einwärt=
Gestülpt. – Diese Berührung verursacht einen neuen Reg