V. F.C.F.
(11.5.99.)
Kopenhagen, 12.
Verehrter Freund! Ich bin willig alles zu tun
Ich erhalte Gottlob täglich von den meisten Gegenden Europas
Briefe und Bücher, sonst wäre ich in meinem Elend zu Grunde gegangen.
Ich lese stetig L'Aurore und Le Siècle, folge so von Tag zu Tag dem
Verlauf der Begebenheiten in Frankreich. Melches Stück Seelenlehre!
xxx, es wird
Ich habe in meinem Leben wenig so Lehrreiches gelesen.
Ihr Buch habe ich noch nicht erhalten; ich werde es mit derselben
ernsten Aufmerksamkeit lesen, womit ich Ihnen immer folge. Ich las
kürzlich das Vermächtnis wieder; es verdient, dass man dazu zurükkehrt.
Ein kleiner dummer schwedischer Journalist hatte Sie vor einigen Tagen
in einem Stockholm erblatt, das mir zugeschickt wird, angegriffen; es
brannten mir die Finger, dagegen zu schreiben, habe es nicht ge than,
weil ich ein wenig müde bin und soviele Correkturen täglich zu besorgen
habe, thue es vielleicht noch. Doch ich kann Ihnen viel leicht einmal
auf bessere Weise nützlich sein.
Ich drücke Ihnen die Hand
Georg Brandes.
17/1
1 1 7
Kopenhagen, 12. Juni 99.
Hotel Krantz am Mehr
Sonntag.
Verehrter Freund! Ich bin willig alles zu tun, was Sie von mir
wünschen. Ich bemerke nur, dass ich Antoine gar nicht kenne, ihn nicht
gesehen habe, nicht ahne, ob er meinen Namen je gehört hat. Seien Sie
aber nur so freundlich, mir seinen Vornamen und seine Adresse auf einer
Karte zu schicken. Dann werde ich ihm mit Vergnügen schreiben, es wird
ja nicht meine Schuld sein, falle er von meinem Brief keine Notiz
nimmt. Ich las Ihre Stücke mit grossem Vergnügen, habe zwar einige
kitische Bedenken, die Sie gelegentlich hören können.
Ein halbes Jahr habe ich im Bette verbracht; in diesen Tagen
aufgestanden.
Ihr ergebener
G.B.
(11.5.99.)
Kopenhagen, 12.
Verehrter Freund! Ich bin willig alles zu tun
Ich erhalte Gottlob täglich von den meisten Gegenden Europas
Briefe und Bücher, sonst wäre ich in meinem Elend zu Grunde gegangen.
Ich lese stetig L'Aurore und Le Siècle, folge so von Tag zu Tag dem
Verlauf der Begebenheiten in Frankreich. Melches Stück Seelenlehre!
xxx, es wird
Ich habe in meinem Leben wenig so Lehrreiches gelesen.
Ihr Buch habe ich noch nicht erhalten; ich werde es mit derselben
ernsten Aufmerksamkeit lesen, womit ich Ihnen immer folge. Ich las
kürzlich das Vermächtnis wieder; es verdient, dass man dazu zurükkehrt.
Ein kleiner dummer schwedischer Journalist hatte Sie vor einigen Tagen
in einem Stockholm erblatt, das mir zugeschickt wird, angegriffen; es
brannten mir die Finger, dagegen zu schreiben, habe es nicht ge than,
weil ich ein wenig müde bin und soviele Correkturen täglich zu besorgen
habe, thue es vielleicht noch. Doch ich kann Ihnen viel leicht einmal
auf bessere Weise nützlich sein.
Ich drücke Ihnen die Hand
Georg Brandes.
17/1
1 1 7
Kopenhagen, 12. Juni 99.
Hotel Krantz am Mehr
Sonntag.
Verehrter Freund! Ich bin willig alles zu tun, was Sie von mir
wünschen. Ich bemerke nur, dass ich Antoine gar nicht kenne, ihn nicht
gesehen habe, nicht ahne, ob er meinen Namen je gehört hat. Seien Sie
aber nur so freundlich, mir seinen Vornamen und seine Adresse auf einer
Karte zu schicken. Dann werde ich ihm mit Vergnügen schreiben, es wird
ja nicht meine Schuld sein, falle er von meinem Brief keine Notiz
nimmt. Ich las Ihre Stücke mit grossem Vergnügen, habe zwar einige
kitische Bedenken, die Sie gelegentlich hören können.
Ein halbes Jahr habe ich im Bette verbracht; in diesen Tagen
aufgestanden.
Ihr ergebener
G.B.