A128: Im Spiel der Sommerlüfte. In drei Aufzügen, Seite 28

ZWEITER AUFZUG
Gleiche Dekoration. Nachmittag gegen fünf.
GUSTI schläft in der Hängematte, kaum sichtbar.
Am Gartentisch EDUARD, schreibt Aufgaben.
Aus dem Haus über die Veranda KATHI mit Kaffeetuch usw.
tritt binter Eduard, zögert.
EDUARD Was wollen S’ denn schon wieder?
KATHI. Ich möcht' halt gern aufdecken zur Jausen.
EDUARD unwillig, macht Anstalten sich zu entfernen mit
Büchern und Heften.
KATHI. Der Herr Eduard ist alleweil so fleißig.
JOSEFA aus dem Haus mit Handarbeit, zu Katbi. Decken
S' lieber drin in der Veranda auf, es kommt ein Wetter.
KATHI. Vor der Nacht kommt keins, gnä' Frau.
Deckt in der Veranda.
EDUARD arbeitet weiter.
JOSEFA setzt sich in den Schaukelstubl, stickt.
EDUARD schreibend. Schad’, Mutter, daß heut
nichts wird aus der botanischen Exkursion.
JOSEFA. Ich ging keineswegs mit. Auf den Himmel deu¬
tend. Das Wetter ist auch zu unsicher. Ich werde viel¬
leicht auf die Bahn gehen, den Vater abholen. Kannst
EDUARD. Der Weg durch den Markt ist mir zu
mitkommen.
fad, Mutter. Ich geh lieber zur Fallenböckhütte. Viel¬
leicht, daß wenigstens die Gusti mitkommt. Du, Gusti!
JOSEFA. Pst, sie schlaft noch.
EDUARD. Na ja — wenn man schon um fünf Uhr
früh parat sein muß zur Morgenpromenade. Klappt ein
Heft zu, nimmt ein anderes. Sag’, Mutter — nach kleiner
Pause was ist er denn eigentlich zur Gusti, der Doktor?
JOSEFA. Aber was fallt dir denn ein? Ein guter
Bräutigam?
Bekannter.
Fischer-Verlag, Berlin
Im Spiel der Sommerlüfte
1. Fahnenkorr. am 20. S. 29
Bibliographisches Institut, Leipsig