A128: Im Spiel der Sommerlüfte. In drei Aufzügen, Seite 76

davon gesagt habe. Ich glaube, das hat ihn mehr ge¬
kränkt als daß ich überhaupt fortgeh.
JOSEFA. Sie sind schon eine merkwürdige Ein-
richtung der Natur, die Männer.
KAPLAN in siebtlich freudig erregter Stimmung von links,
erscheint am Zaun. Guten Morgen, Frau Professor. Guten
Morgen, Fräulein. — Ich wollte Ihnen nur im Vor-
es ist eine
beigehen mitteilen, Frau Professor
Depesche da. Gegen seinen Willen sehr laut. Er lebt!
GUSTI böchst erstaunt, etwas näber bin.
JOSEFA Also, was hab' ich gesagt, Hochwürden
KAPLAN Geste.
JOSEFA. Man muß die Zeichen nur richtig deuten.
KAPLAN zu Gusti, erklärend. Mein Bruder hat sich
nämlich in einer großen Gefahr befunden.
GUSTI. Er war doch gestern — Versteht plötzlich. Ein
Duell?!
KAPLAN. Sie haben es erraten, Fräulein. Dem
Allmächtigen sei Dank, es ist alles gut ausgegangen.
Zu Josefa. Es ist ihm nichts geschehen, und — der andere
ist nur leicht verwundet.
EDUARD wieder auf dem Balkon der Mansarde. Nein,
Hochwürden sind so pünktlich. Küß die Hand. Sofort
bin ich fertig.
KAPLAN. Es eilt nicht so. Nach dem Mittagessen
hol' ich dich ab.
JOSEFA. Von uns aus kann es auch früher sein.
Zu Eduard. Wir fahren nämlich in die Stadt hinein, der
Vater und ich, wir sind vom Intendanten zum Essen
eingeladen.
VINCENZ ist oben bei Eduard erschienen, stebt neben ihm
auf dem Balkon. Du kannst mit uns hineinkommen und
dir bei dieser Gelegenheit das Relief anschauen, ehe es
in die Gießerei kommt.
JOSEFA. Seine Hochwürden ist so gut und nimmt
ihn auf einen kleinen Ausflug mit. Das wird ihm viel¬
leicht lieber sein.
EDUARD nickt bestätigend. Ja — wenn-ich die Wahr-
heit sagen soll
Fischer-Verlag, Berlin
Im Spiel der Sommerlüfte
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1. Fahnenkorr. am 22. 8. 29
Bibliographisches Institut, Leipzig