A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 45

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dies erzhälte, fühlte Casanova sein verlangen ins Ungemessene
wachsen; und die ginsicht, dass es so töricht als hoffnungslos
war, brachte ihn der Verzweiflung nahe. Eben als sie aus dem Feld-
und Wiesenland auf die Fahrstrasse traten, erschallte ihnen aus
einer Staubwolke, die sich näherte, Rufen und Grüssen entgegen.
Ein Wagen wurde sichtbar, in dem ein vornehm gekleideter älterer
Mann an der Seite einer etwas jüngeren üppigen und geschminkten
Dame sass. „Der Marchese“, flüsterte Olivo seinem Begleiter zu,
er ist auf dem Wege zu mir."
trefflicher
Der Wagen hielt. „Guten Abend, mein xxxiichar Olivo",
rief der Marchese, darf ich Sie bitten mich mit dem Chevalier
von Seingalt bekannt zu machen? Denn ich zweifle nicht, dass ich
das Vergnügen habe mich ihm gegenüber zu sehen".- Casanova ver-
beugte sich leicht. „Ich bin es“, sagte er.- „und ich der Marche-
se Celsi, - hier die Marchesameine Gattin.“ Die Dame reichte Cas-
nova die Fingerspitzen; er berührte sie mit den Lippen.
„Nun, mein bester Olivo“, sagte der Marchese, dessen
wachgelbes schmales Antlitz durch einen dünnen rötlich grauen
Knebelhart unnatürlich verlängert schien, und durch die über den
stechenden grünlichen Augen zusammengewachsenen dichten roten
in mitteler feindliches
Brauen kein freundliches Ansehen erhielt, - mein bester Olivo,
wir haben denselben Weg, nämlich zu Ihnen. Und da es kaum ein
Viertelstündchen bis dahin ist, will ich aussteigen und mit Ihnen