A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 58

56
Tisch traten. Olivo begrüsste sie herzlich und geräuschvoll,
G.H.F.P.
sehr froh, damit einem Zwist, der bedenklich zu werden und die
Heiterkeit des Abends zu gefährden drohte, die Spitze abzubre-
chen. Die Neuangekommenen waren die Brüder Ricardi, Junggesellen,
die, wie Casanova von Olivo erfuhr, früher in der grossen Welt
gelebt, mit allerlei Unternehmungen wenig Glück gehabt und sich
endlich in das benachbarte Dorf, ihren Geburtsort zurückgezogen,
G.C.F.S.
wo sie in einem elenden Häuschen zur Miete wohnten. Sonderbare,
aber harmlose Leute. Die beiden sicardi drückten ihr Entzücken
aus, die Bekanntschaft des Chevaliers zu erneuern, mit dem sie in
Paris vor Jahren zusammengetroffen waren. Casanova erinnerte
sich nicht. Oder war es in Madrid!....Das wäre mögl ich", sagte
Casanova, aber er wueste, dass er die Beiden niemals gesehen hat-
te. Nur der eine, offenbar jüngere von ihnen, führte das Vort,
der andere, der wie ein Neunzigjähriger aussah,begleitete die
Reden seines Bruders mit unaufhörlichen Kopfnicken und ei-
nem verlorenen Grinsen.
Man hatte sich vom Tisch erhoben. Die Kinder waren
schon früher verschwunden. Lorenzi und die Marchesa spazierten
im Dämmer über d e Wiese hin, Marcolina und Amalia wurden bald
im Saale sichtbar, wo sie Vorbereitungen für das Spiel zu treffen
schienen. Was hat das alles zu bedeuten? fragte sich Casanova, der
allein im Garten stand. Halten sie mich für reich? wollen sie