A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 114

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tig“, so setzte Casanova ein, „dass ich gesonnen bin yhnen die
Summe Geldes anzubieten, die Sie dem Marchese schuldig sind;
nicht leihweise, denn das - Sie werden mir verzeihen - hielte ich
für ein allzu riskantes geschäft, sondern als - freilich geringen
Gegenwert für eine Gefälligkeit, die Sie mir zu erweisen viel-
leicht imstande wären".- „Ich höre“, sagte Lorenzi kalt.- „Ehe
ich mich weiter äussere,“ erwiderte Casanova in selben Tone,
„bin ich genötigt eine Bedingung zu stellen, von deren Annahme
durch Sie ich die Fortsetzung dieser Unterhaltung abhängig ma-
che".-.Nennen Sie Ihre Bedingung".- „Ich verlange Ihr Ehrenwort,
dass Sie mich anhören, ohne mich zu unterbrechen, auch wenn das,
was ich ihnen zu sagen habe, Ihr Befremden oder Ihr Misfallen
oder gar Ihre Empörung erregen sollte. Es steht vollkommen bei
Ihnen, Herr Leutenant Lorenzi, ob Sie nachher meinen Vorschlag
annehmen wollen, über dessen Ungewöhnlichkeit ich mich keiner
Täuschung hingebe, oder nicht; aber die Antwort, die ich von Ihnen
erwarte, ist entweder ein Ja oder ein Nein; und wie immer sie
ausfallen sollte, -von dem, was hier verhandelt wurde, zwischen
zwei Ehrenmännern, die vielleicht beide auch Verlorene sind, wird
niemals eine Menschenseele erfahren".-.Ich bin bereit Ihren
Vorschlag zu hören".-.Und nehmen meine Vorbedinglung an?“ -
„Ich werde Sie nicht unterbrechen".- „Und werden kein anderes
Wort erwidern als Ja oder Nein?“ - „Kein anderes alsruber
Nein".- „gut denn“, sagte Casanova. Und während sie langsam hü-