A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 127

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weniger Zuang an, aber alles, was er erzählte, brachte er ohne jaa
de Zweideutigkeit und vor allem ohne jede Eitelkeit vor, so dass
man eher den Bericht eines gefühlvollen Narren der Liebe als den
eines gefährlich-wilden Verführers und Abenteurera zu hören
vermeinte.- Er sprach von der wunderbaren unbekannten, die Wochen
lang mitihm als Offizier verkleidet herumgereist und eines Mor-
gens dann plötzlich von seiner Seite verschwunden war; von der
Tochter des adeligen Schuhflicker in Madrid, die ihn zwischen
wieder
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der einen und der andenen Umarmung immer zum frommen Katholiken
hatte bekehren wollen; von der schönen yüdin La in Turin, die
prächtiger
purchcitger zu Pferde gesessen war als irgend eine pürstin; von
der lieblich-unschuldigen Manon Balletti, der einzigen, die er bei-
nahe geheiratet hätte, von jener schlechten Sängerin in Warschau,
die er ausgepfiffe n,worauf er sich mit ihrem Geliebten, dem Kron-
general Branitzky hatte duellieren und aus Warschau fliehen
müssen; von der bösen Charpillon, die ihn in London so jämmerlich
zum Narren gehalten; von einer nächtlichen Sturmfahrt, die ihm
fast das Leben gekostet, durch die Lagunen nach Murano zu seiner
angebeteten Nonne, von dem spieler Crooeder, nachdem er in Spa
ein Vermögen verloren, auf der Landstrasse tränenvollen Abschied
von ihm genommen, sich auf den Weg nach Petersburg gemacht hat-
te- so wie er dagestan den war, in seidenen Strümpfen, in einem
apfelgrünen Samtrock und ein Rohrstöckchen in der Hand. Er er-
zählte von Schauspielerinnen, Sänger innen, Modistinnen Gräfinnen.