A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 126

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und mit einem Mal in eigener Gestalt mitten in dem Bilde stand
das nun erst zu Leben und zu leuchten anfing. Er sprach von sei-
ner Mutter, der berühmten Schauspielerin, für die der grosse Col-
doni, ihr Bewunderer, seine vortreffliche Komödie „Das Mündel“
verfasst hatte, dann erzählte er von seinem trübseligen Aufent-
halt in der Pension des geizigen Doktor Gozzi, von seiner kindi-
schen Liebe zu der kleinen Gärtnerstochter, die spüter mit einem
Lakaien durchgegangen war, von seiner ersten Predigt als junger
Abbate, nach der er in dem Beutel des Sakristans nicht nur die
üblichen Geldstücke, sondern auch ein paar zärtliche Briefchen
Mitzbibereien
vorgefunden, von den übermütigen und manchmal recht bedenklichen
die er als Geiger im Orchester des Theaters San Samue-
le mit ein paar gleichgesinnten Kameraden in den gässchen, Schen-
ken, Tanz-und spielsälen Venodigs maakiert oder auch unmaskiert
on diesen übermütigem und in auchmal recht bedenklichen Streiten
verübt; doch auch berichtete er ohne auch nur ein anstös-
siges Wort zu gebrauchen, ja in einer postisch-verklärenden Wei-
se, als wollte er xxx auf die Kinder Rücksicht neh-
men, die wie die Andern, Marcolina nicht ausgenommen, gespannt an
seinen Lippen hingen. Doch die Zeit schritt vor und Amalia schick-
te ihre Töchter zu Bette. Eh sie gingen, küsste Casanova sie alle
aufe zärtlichste, Teresina nicht anders als die zwei jüngeren.
und alle mussten ihn versprechen ihn bald mit den Eltern in Ve-
nedig zu besuchen. Als die Kinder fort waren, tat er sich wohl