A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 158

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Kankien; d
Bragadino seine Befriedigung darüber, dass Casanova das Anerbie-
ten des hohen Rats ohne Vorbehalt angenommen; es werde ihn ge-
wiss nicht zum Nachteil gereichen, dass er sich entschlossen ha-
entgynett
be dem Vaterland seine Dienate zu widmen. Casanova erwidenie,
dass er sich dücklich schätzen werde, die Zufriedenheit des ho-
hen Rata zu erwerben.- So sprach er und dachte sich sein Teil
dabei. Freilich von irgendwelchem Haas gegen Bragadino verspürte
er nichts mehr in sich; eher eine gewisse Rührung über den ein-
fältig gewordenen uralten Mann, der ihm da gegenübersase mit dünn
gewordenem weissen Bart und rotgeränderten Augen dem die
mageren
Tasse in der Hand zitterte. Als Casanova ihn zum letzten Mal
gesehen hatte, mochte Bragadino etwa so viel Jahre zählen, als Ca-
sanova heute; freilich war er ihm schon damals wie ein greis er-
schienen.
Nun brachte der Diener das Frühatück für Casanova,
der sich's, ohne sich viel zureden zu lassen, vortrefflich schme-
oken liess; da er auf seiner Reise nur hie und da einen spürli-
ehen Imbiss in Haat zu sich genommen.- Ja, Tag und Nacht war er
von Mantua bis hieher gereist;-so eilig hatte er's den hohen
Rat seine Bereitwilligkeit, dem edeln Gönner seine unauslöschli-
ehe Dankbarkeit zu beweisen: dies brachte er zur entschuldigung
vor für die beinahe unanständige Gier, mit der er die dampfende
Chokolade sehlürfte. Durcha Fenster drang xxx hausendfältig, Ge-