A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 159

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räuscht des Lebens von den grossen undkleinen Kanälen; die Ruge
andam
der Gondelführer schwebten eintönig über allen Übrige hin; ir-
nicht gar,
gendwo, ziemlich weit, vielleicht in dem Palast gegehüber, - war es
nicht der des Fogazarit - sang eine schöne, ziemlich hohe Frauen-
stimme Koloraturen; sie gehörte offenbar einem jungen Vesen an,
einem Wesen, das noch nicht einmal, geboren war zur Zeit, da Casano-
va aus den Bleikammern entflohen war.— gr ao Zwieback und
Butter, Eier, kaltes Fleisch; und entschuldigte sich immer wieder
seiner Unersättlichkeit bei Bragadino, der ihm vergnügt zusah.
„Ich lieb es“, sagte er, wenn junge Leute Appetit haben! und so
viel ich mich erinnere, mein touerer Casanova, hat es Ihnen daran
nie gefehlt!" Und er entsann sich eines Mahls, das er in den er-
sten Tagen ihrer Bekanntschaft gemeinsam mit Casanova genos-
sen - vielmehr, bei dem er seinem jungen Freunde bewundernd zuge-
clamals
schaut hatte wie heute; denn er selbst war noch nicht so weit
gewesen, es war nämlich kurz nachdem Casanova den Arzt hinausge-
worfen hätte, der den armen Bragadino durch die ewigen Aderlasse
fast ungebracht xxx hatte... Sie redeten von vergangenen Zeiten;
ja - damals war das Leben in Venedig schöner gewesen als heute.-
fenn
„Nicht überall“, sagte Casanova und spielte durch ein Lächeln
auf die Bleidücher an. pragadino wohrte durch eine Handbewegung
ab, als wäre nun nicht die Stunde, sich solcher kleiner Unannte
lichkeiten zu erinnern. Uebrigens, er, Bregadino, hatte auch dan
beschied
alles Möglichs versucht, um Casanova vor der strafe zu retten
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wussten offenheit.
Pieter