A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 161

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Casanova, als dass er vor langer Zeit aus irgend einem Grunde
oder vielleicht auch ganz unschuldig in den Bleikammern gefangen
gesessen und unter allerlei Fährlichkeiten von dort entkommen
war. Das Büchlein, in dem er schon vor Jahren seine Plucht so le-
bendig geschildert hatte, war zwar nicht unbekannt geblieben.
doch mit der gebührenden Aufmerksamkeit schien es niemand gele-
sen zu haben. Es machte Casanova einigen Spass zu denken, dass es
nur von ihm abhinge jedem dieser jungen Herrn baldigst zu persön-
die Lebensbedingingen
lichen Erfahrungen über das Leben unter den Bleidächern von Vene
dig und über die Schwierigkeiten des Entkommens zu verhelfen;
aber fern davon einen so boshaften Einfall durchschimmern oder
gar erraten zu lassen, verstand er es vielmehr auch hier den Harm
losen und Liebenswürdigen zu spielen und unterhielt bald die Ge-
sellschaft nach seiner Art mit der Erzählung von allerlei hei-
teren Abenteuern, die ihm auf seiner letzten Reise von Rom hieher
begegnet waren;- Geschichten, die, wenn auch im Ganzen ziemlich
wahr, in Wirklichkeit immerhin fünfzehn bis zwanzig Jahre zurück-
lagen. Während man ihm noch angeregt zuhörte, brachte irgendwer,
mit anderen Neuigkeiten die Kunde, dass ein Offizier aus Mantua
in der Nähe des Landgutes eines Freundes, wo er zu Besuch geweilt
hätte, umgebracht und dass seine Leiche von den Räubern bis aufs
Hend ausgeplündert worden war. Da dergleichen Ueberfälle und Mord
taten zu jener Zeit nicht gerade selten vorkamen, erregte der Fall
auch in diesem Kreise kein sonderliches Aufsehen, und Casanova
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