A141: Fräulein Else, Seite 44

nimmt meine Hand schon wieder. Warum ziehe
ich sie nicht fort? Bin ich zu Stein gewor¬
den?— „Aber ich bin nicht grossartig. Ich
bin ein Mensch, ein ziemlich gewöhnlicher
Mensch, der die Erfahrung gemacht hat, dass
alle auf der Welt seinen Preis hat und
in der Lage est
dass jeder, der Geld schenkt, wenn er etwas
dafür bekommen könnte, ein ausgemachter
Narr ist. Und was ich mir diesmal kaufen
ist Sie werden
will.Else, so viel es auc
duft du s: en verkaufe
nicht ärmer dadurch. Und dass es ein Ge-
heimnis bleiben würde zwischen Ihnen und
mir, das schwöre ich Ihnen bei all den
Reizen, durch deren Enthüllung Sie mich bei
glücken sollen.“ Wo hat er so reden ge-
lernt? Es klingt wie aus einem Buch. „Und
cie sollen mich auch nicht für einen un-
redlichen Käufer halten. Ich schwere Ihnen,
dass ich von der Situation-n-i-einen Ge-
brauch machen werde, der in unserem Vertrag
nicht vorgesehen war. Ich schwöre Ihnen,
Ins Aug wie Todleinde. Ich will ihm Sehult
dass ich nichts weiter von Ihnen velangen
werde als eine Viertelstunde dastehen dür
fen in Andacht vor Ihrer Schönheit. Und
auch die Wahl des Orts steht ganz bei
IhnenMein Zimmer liegt im gleichen Stock
werk wie das Ihre, Nummer fünfundsechzig,
leicht zu merken, der schwedische Tennis
spieler, von dem sie heute sprachen,war ge
rade fünfundsechzig Jahre alt. Aber wenn
Ihnen das aus irgend einen Grunde trotz
meines Schwures nicht passt,so schlage ich
Ihnen einen klinen spaziergang nach dem
Diner vor. Es gibt eine Lichtung im Wal
de, ich habe sie neulich ganz zufällig ent¬
deckt, kaum fünf Minuten weit von unserem
Hotel,es wird eine wundervolle Sommer-
nacht heute, beinahe warm und das Sternen-
licht wird Sie herrlich kleiden." - Er
ppricht wie zu einer sklavin - „Oder viel-
my
leicht fällt Ihnen noch etwas anderes ein
Freunde. Es ist gar nicht so furchtbar